Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Große Mehrheit für Warnhinweise bei Alkoholwerbung

Umfrage: Große Mehrheit für Warnhinweise bei Alkoholwerbung


Umfrage: Große Mehrheit für Warnhinweise bei Alkoholwerbung
Umfrage: Große Mehrheit für Warnhinweise bei Alkoholwerbung / Foto: © AFP/Archiv

Eine große Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Warnhinweise bei Alkoholwerbung. In einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Krankenkasse DAK-Gesundheit sprachen sich 79 Prozent dafür aus, dass in der Werbung auf eine Gesundheitsgefährdung durch Alkohol hingewiesen werden sollte.

Textgröße ändern:

Vor allem bei Frauen ist der Zuspruch demnach groß. 85 Prozent der weiblichen Befragten sind für entsprechende Warnhinweise. Auch 86 Prozent der 14- bis 20-Jährigen wünschen sich Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung in Alkoholwerbespots. In ihrem Koalitionsvertrag verständigten sich SPD, Grüne und FDP auf mehr Kinder- und Jugendschutz in der Drogenpolitik. Dort heißt es unter anderem: "Wir verschärfen die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis."

Mit 66 Prozent meinen zwei Drittel der Befragten, dass Alkoholwerbung dazu führe, dass Jugendliche früher mit dem Trinken anfingen. 83 Prozent sprechen sich für ein Alkoholwerbeverbot im Kino vor Filmen für Kinder und Jugendliche aus. 81 Prozent befürworten ein Verbot der Plakatwerbung in der Nähe von Schulen und Kitas und 71 Prozent ein Verbot von Alkoholwerbung in sozialen Medien. Mit 58 Prozent will weit über die Hälfte keine Werbung für Alkohol mehr bei Sportveranstaltungen.

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) dringt auf "strikte Werbe- und Sponsoringregeln". "Keine Werbung in Zeiten, in denen Kinder und Jugendliche Medien konsumieren", forderte er. "Und kein Verkauf mehr von Alkohol an Jugendliche, schon gar nicht an 14- oder 15-Jährige." Forsa befragte zwischen dem 18. Juli und dem 1. August 1253 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Payback-Punkte bei Kauf von Hörgerät: BGH prüft Zulässigkeit von Werbung

Dem Bundesgerichtshof (BGH) stellt sich die Frage, wie weit Werbung für Hörgeräte gehen darf. Am Donnerstag verhandelte er in Karlsruhe in einem Rechtsstreit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit dem Anbieter Amplifon. Dieser warb mit der Gutschrift von Payback-Punkten. Pro Euro Umsatz wurde ein Punkt im Wert von einem Cent gutgeschrieben. (Az. I ZR 43/24)

Gesetz zur Verbesserung der Krankenhausreform soll nach Sommerpause ins Kabinett

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die große Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) verbessern - ein Gesetzentwurf dazu soll nach dem Sommer ins Kabinett. Wie es am Donnerstag aus dem Gesundheitsministerium hieß, soll sich das Bundeskabinett nach der parlamentarischen Sommerpause mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Zuvor sei geplant, mit den Bundesländern ins Gespräch zu kommen, um diese frühzeitig einzubinden. Die Sommerpause des Parlaments geht bis Anfang September.

Drogenbeauftragter Streeck will eng mit Bundesministerien zusammenarbeiten

Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung sucht zur Bekämpfung des Phänomens Digitalsucht bei Minderjährigen den Schulterschluss mit den zuständigen Bundesministerien. Da müsse mit dem Bildungsministerium und dem Gesundheitsministerium eng zusammengearbeitet werden, "dass wir hier gute Lösungen finden", sagte der Virologe Hendrik Streeck (CDU) am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er bezog sich damit auf Karin Prien (CDU), Ministerin unter anderem für Bildung und Jugend, sowie auf Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: