Deutsche Tageszeitung - Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche


Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche
Zahl der Raucher geht weltweit weiter zurück - WHO sorgt sich um Jugendliche / Foto: © AFP/Archiv

Die Zahl der Raucher unter Erwachsenen geht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit weiter zurück. Im Jahr 2022 rauchte nur noch etwa jeder fünfte Erwachsene Zigaretten oder konsumierte andere Tabakprodukte, wie die WHO am Dienstag in Genf mitteilte. Im Jahr 2000 hatte demnach noch jeder dritte Erwachsene geraucht. Sorgen bereiten der WHO aber vor allem gezielte Bemühungen der Tabakkonzerne um junge Menschen.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Laut dem WHO-Bericht konnten 150 Länder den Tabakkonsum durch eine stärkere Regulierung, höhere Steuern oder andere Maßnahmen zuletzt erfolgreich eindämmen. Die Tabakindustrie drohe diese Erfolge aber wieder zunichte zu machen, warnte die WHO. Sie kritisiert vor allem systematische Versuche der Konzerne, Minderjährige abhängig zu machen. Er persönlich halte diese Strategie für "kriminell", sagte der Direktor der WHO-Abteilung für Gesundheitsförderung, Rüdiger Krech.

Nach Angaben der WHO sterben jährlich immer noch mehr als acht Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens - darunter schätzungsweise 1,3 Millionen Passivraucher.

Obwohl die Zahl der Raucherinnen und Raucher seit Jahren kontinuierlich sinkt, wird die WHO ihr Ziel, den Tabakkonsum von 2010 bis 2025 weltweit um 30 Prozent zu verringern, wohl verfehlen. Nur 56 Länder werden das Ziel voraussichtlich erreichen, darunter Brasilien, das den Tabakkonsum seit 2010 bereits um 35 Prozent gesenkt hat.

In sechs Ländern wurde seit 2010 sogar ein Anstieg des Tabakkonsums verzeichnet: In Ägypten, Indonesien, Jordanien, der Republik Kongo, Moldau und Oman.

Er sei immer wieder "verblüfft", wie weit die Tabakindustrie bei ihrer Jagd nach Profiten gehe und dabei "unzählige" Menschenleben aufs Spiel setze, sagte Krech. Er verwies etwa auf verstärkte Lobby-Arbeit der Konzerne oder die Werbung für E-Zigaretten und andere neuartige Nikotinprodukte, die sich gezielt an junge Menschen richte.

Die Produkte seien in "tausenden Geschmacksrichtungen" erhältlich, von denen "die meisten für Kinder attraktiv" seien, etwa Vanilleeis oder Gummibärchen, sagte Krech.

Die WHO fordert daher, genauere Daten zum Tabakkonsum bei Jugendlichen zu erheben. Dem Bericht zufolge konsumieren durchschnittlich etwa zehn Prozent der 13- bis 15-Jährigen weltweit mindestens ein Tabakprodukt.

Die WHO geht insgesamt von mindestens 37 Millionen jugendlichen Konsumentinnen und Konsumenten aus, darunter mindestens zwölf Millionen, die neuartige Tabakprodukte konsumieren. Mehr als 70 Länder erheben bisher aber keine Daten dazu.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) haben in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Überschuss in Höhe von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Die Finanzreserven der Kassen betrugen damit zum Quartalsende rund 3,6 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Dies entspricht 0,1 Monatsausgaben und damit nur der Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsausgaben.

Ein Kind tot, sieben krank: Zwei Metzgereien in Frankreich geschlossen

Nach dem Tod eines zwölfjährigen Mädchens und der Erkrankung von sieben weiteren Kindern an Lebensmittelvergiftung haben die Behörden in Frankreich zwei Metzgereien geschlossen. Alle betroffenen Kinder hätten wenige Tage zuvor Fleisch oder Fleischprodukte einer der beiden Metzgereien im nordfranzösischen Ort Saint-Quentin gegessen, teilte die Präfektur des Départements Aisne am Freitag mit.

EU schließt chinesische Firmen von großen Ausschreibungen für Medizinprodukte aus

Die EU-Kommission schließt künftig chinesische Unternehmen von öffentlichen Aufträgen für medizinische Geräte im Wert von mehr als fünf Millionen Euro aus. Die Maßnahme solle "China dazu bewegen, seine Ungleichbehandlung von in der EU hergestellten Medizinprodukten zu beenden", erklärte die Kommission am Freitag. Betroffen sind eine Vielzahl von Gesundheitsartikeln wie Masken und Verbandsmaterial bis hin zu Maschinen und Robotern.

Spahn nimmt voraussichtlich im Haushaltsausschuss Stellung zu Masken-Bericht

Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) wird voraussichtlich kommenden Mittwoch im Haushaltsausschuss des Bundestags zum Masken-Sonderbericht Stellung nehmen. Spahn habe dies freiwillig angeboten, hieß es am Freitag aus Ausschusskreisen. In der vom Bundestag veröffentlichten Tagesordnung für die Ausschuss-Sitzung gibt es schon einen Tagesordnungspunkt zum Masken-Bericht. Dabei heißt es: "Die Fraktionen der CDU/CSU und SPD bieten dem Bundesminister für Gesundheit a.D., Herrn Jens Spahn an, sich zu dem in seiner Amtszeit liegenden Vorgang im Haushaltsausschuss zu äußern."

Textgröße ändern:

Anzeige Bild