Deutsche Tageszeitung - Prozess um Coronaausbruch mit 17 Toten in hessischem Pflegeheim begonnen

Prozess um Coronaausbruch mit 17 Toten in hessischem Pflegeheim begonnen


Prozess um Coronaausbruch mit 17 Toten in hessischem Pflegeheim begonnen
Prozess um Coronaausbruch mit 17 Toten in hessischem Pflegeheim begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Vor dem Landgericht im hessischen Hanau hat am Donnerstag ein Prozess um einen Coronaausbruch in einem Pflegeheim mit 17 Toten begonnen. Angeklagt sind drei Mitarbeiter eines Seniorenheims. Konkret wirft ihnen die Staatsanwaltschaft Aussetzung vor. Die beiden Männer und eine Frau sollen zwischen September und Dezember 2020 die in ihrer Obhut stehenden Pflegebedürftigen in einer hilflosen Lage im Stich gelassen haben.

Textgröße ändern:

Alle drei seien als leitende Angestellte für die Organisation des Heimbetriebs und die Pflege der Bewohner zuständig gewesen. Durch mangelnde Organisation der empfohlenen Präventions- und Hygienemaßnahmen sollen sie die Bewohner einem gesteigerten Infektionsrisiko ausgesetzt haben.

Sie sollen nicht ausreichend für eine Abtrennung von Menschen, für die Beschaffung von Schutzausrüstung und die Isolierung infizierter Bewohner gesorgt haben. In der Folge sollen sich alle 64 Bewohner infiziert haben. 17 davon starben. Bis Anfang Februar sind noch drei weitere Verhandlungstermine angesetzt.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Payback-Punkte bei Kauf von Hörgerät: BGH prüft Zulässigkeit von Werbung

Dem Bundesgerichtshof (BGH) stellt sich die Frage, wie weit Werbung für Hörgeräte gehen darf. Am Donnerstag verhandelte er in Karlsruhe in einem Rechtsstreit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit dem Anbieter Amplifon. Dieser warb mit der Gutschrift von Payback-Punkten. Pro Euro Umsatz wurde ein Punkt im Wert von einem Cent gutgeschrieben. (Az. I ZR 43/24)

Gesetz zur Verbesserung der Krankenhausreform soll nach Sommerpause ins Kabinett

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die große Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) verbessern - ein Gesetzentwurf dazu soll nach dem Sommer ins Kabinett. Wie es am Donnerstag aus dem Gesundheitsministerium hieß, soll sich das Bundeskabinett nach der parlamentarischen Sommerpause mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Zuvor sei geplant, mit den Bundesländern ins Gespräch zu kommen, um diese frühzeitig einzubinden. Die Sommerpause des Parlaments geht bis Anfang September.

Drogenbeauftragter Streeck will eng mit Bundesministerien zusammenarbeiten

Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung sucht zur Bekämpfung des Phänomens Digitalsucht bei Minderjährigen den Schulterschluss mit den zuständigen Bundesministerien. Da müsse mit dem Bildungsministerium und dem Gesundheitsministerium eng zusammengearbeitet werden, "dass wir hier gute Lösungen finden", sagte der Virologe Hendrik Streeck (CDU) am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er bezog sich damit auf Karin Prien (CDU), Ministerin unter anderem für Bildung und Jugend, sowie auf Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Studie: Viele Deutsche wissen nichts über Gender Health Gap

Beim Thema Gender Health Gap gibt es in der deutschen Bevölkerung noch Wissenslücken - 70 Prozent der für eine Studie des Versicherungskonzern AXA Befragten haben noch nie von dem Phänomen gehört. Die Studienergebnisse lagen der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vor. 32 Prozent gaben demnach an, dass das Geschlecht bei der Behandlung von Krankheiten keine Rolle spiele. Von den befragten Ärztinnen und Ärzten tat das nur ein Prozent.

Textgröße ändern: