Deutsche Tageszeitung - Jahresausgaben gesetzlicher Krankenkassen steigen über 300 Milliarden Euro

Jahresausgaben gesetzlicher Krankenkassen steigen über 300 Milliarden Euro


Jahresausgaben gesetzlicher Krankenkassen steigen über 300 Milliarden Euro
Jahresausgaben gesetzlicher Krankenkassen steigen über 300 Milliarden Euro / Foto: © AFP/Archiv

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) dürften in diesem Jahr erstmals über 300 Milliarden Euro steigen. Das geht nach Angaben des GKV-Spitzenverbands vom Donnerstag aus der aktuellen Prognose des Schätzerkreises der Krankenkassen hervor. Demnach werden für die medizinische Versorgung der über 73 Millionen gesetzlich Versicherten in diesem Jahr rund 314 Milliarden Euro ausgegeben.

Textgröße ändern:

Der GKV-Spitzenverband sprach von einer "dynamischen Ausgabenentwicklung bei Arzneimitteln, Krankenhäusern, ambulanter Versorgung und zahnärztlichen Behandlungen". Die Geldbeträge, die die gesetzliche Krankenversicherung an Ärzteschaft, Kliniken, Apotheken und Pharmaindustrie überweise, steigen demnach in diesem Jahr erneut auf ein Rekordniveau. Dies betreffe alle der genannten Bereiche.

Die Krankenkassen warnten in diesem Zusammenhang vor einem weiteren Anstieg der Beiträge. "Denn jeder Euro, der zusätzlich ausgegeben werden soll, muss zuerst über die Krankenkassenbeiträge zusätzlich eingenommen werden", erklärte der GKV-Spitzenverband. Bereits in diesem Jahr seien die Aufwendungen der Versicherten sowie ihrer Arbeitgeber angestiegen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Zehneinhalb Jahre Haft für Narkosearzt nach Tod von Vierjähriger in Zahnarztpraxis

Nach dem Tod einer Vierjährigen bei einer Behandlung in einer Zahnarztpraxis in Hessen hat das Landgericht in Frankfurt am Main den verantwortlichen Narkosearzt zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Die zuständige Kammer sah es nach Angaben eines Gerichtssprechers am Freitag als erwiesen an, dass der Mediziner elementare Hygienestandards missachtet und dadurch mehrere behandelte Kinder geschädigt hatte. Die Vierjährige starb an einem verunreinigten Narkosemittel, drei weitere Kinder mussten wegen Blutvergiftungen behandelt werden.

Behandlung nach Kokainmissbrauch: Zahl von Patienten mehr als verdreifacht

Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der Menschen mehr als verdreifacht, die wegen Kokainmissbrauchs in ärztlicher Behandlung sind. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Auswertung des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Demnach gab es im Jahr 2013 bundesweit 19.700 Patientinnen und Patienten und 2023 bereits 65.000 - ein Plus von 230 Prozent.

EU verhängt hohe Millionenstrafe gegen Pharmakonzern Teva wegen Mittel gegen MS

Die EU-Kommission hat eine Millionenstrafe gegen den Pharmakonzern Teva verhängt. Das israelische Unternehmen muss ein Bußgeld von fast 463 Millionen zahlen, wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Teva habe unter anderem in Deutschland seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um konkurrierende Arzneimittel gegen Multiple Sklerose (MS) zu behindern. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

Hohe Erkrankungszahlen: Fachärzte raten Älteren zu RSV-Impfung

Angesichts der steigenden Zahl von Atemwegsinfektionen haben Fachärzte älteren Menschen und Risikopatienten zur RSV-Impfung geraten. Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, sei deutlich ansteckender als die Grippe, erklärten die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am Mittwoch in München.

Textgröße ändern: