Deutsche Tageszeitung - Lauterbach: Mit Cannabis-Anbauvereinigungen werden Dealer arbeitslos

Lauterbach: Mit Cannabis-Anbauvereinigungen werden Dealer arbeitslos


Lauterbach: Mit Cannabis-Anbauvereinigungen werden Dealer arbeitslos
Lauterbach: Mit Cannabis-Anbauvereinigungen werden Dealer arbeitslos / Foto: © AFP/Archiv

Die im Cannabisgesetz verankerte Möglichkeit des gemeinschaftlichen und nicht-gewerblichen Anbaus von Cannabis in Vereinen oder Genossenschaften wird nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) langfristig zu Vorteilen führen. "Mit den Anbauvereinigungen machen wir langfristig die Dealer arbeitslos, wir verhindern Verunreinigungen und hohe Konzentrationen von Cannabis und schützen somit die Cannabiskonsumenten", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag" (Bams) vor Inkrafttreten der Regelungen zum Eigenanbau in Anbauvereinigungen am 1. Juli.

Textgröße ändern:

Für Jugendliche werde der Konsum verboten bleibe und der Verkauf an Minderjährige werde strenger bestraft als bisher, betonte Lauterbach. In den USA habe sich gezeigt, dass der Konsum Jugendlicher nach der Legalisierung von Cannabis nicht ansteige. "Flankiert mit entsprechenden Aufklärungsmaßnahmen wird es gelingen, den Cannabiskonsum zurückzudrängen", erklärte Lauterbach. Gleichzeitig mahnte der Minister, die Legalisierung dürfe "nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Droge schädlich ist."

Das Gesetz zur Teil-Legalisierung von Cannabis gilt seit dem 1. April. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind damit erlaubt, allerdings mit zahlreichen Einschränkungen. Der Konsum im öffentlichen Raum ist beschränkt erlaubt - in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen und in der Nähe von Schulen, Kitas und Sportstätten etwa ist er verboten.

Im öffentlichen Raum bleibt der Besitz von 25 Gramm getrocknetem Cannabis straffrei. Im Eigenanbau zu Hause sind bis zu 50 Gramm sowie drei Pflanzen erlaubt. Anbau und Abgabe soll vorerst über Anbauvereine ermöglicht werden. Die Regelungen zum Eigenanbau in Anbauvereinigungen treten am Montag in Kraft.

kbh

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

RKI: Fast jeder Dritte in Deutschland fühlt sich psychisch belastet

Knapp ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland hat sich 2024 psychisch eher schlecht gefühlt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch in Berlin mitteilte, wiesen 28,2 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden auf. Das ging aus ersten Ergebnissen der RKI-Studienreihe "Gesundheit in Deutschland" für 2024 hervor. Erstmals wurde dabei das psychische Wohlbefinden berücksichtigt.

Zweiter Patient in Bayern an seltenem Bornavirus gestorben

Im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm ist auch der zweite mit dem seltenen Bornavirus infizierte Patient gestorben. Der Mann starb in der Nacht zu Montag auf einer Intensivstation, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Dienstag. Bereits Anfang Juni war die Infektion des Manns wie auch der Todesfall eines ersten Infizierten bekannt geworden.

Krankenkasse DAK warnt vor neuen Beitragssprüngen bei Gesundheit und Pflege

Die Krankenkasse DAK warnt vor neuen Beitragssprüngen bei Gesundheit und Pflege. Das Ziel einer finanziellen Stabilisierung der Sozialkassen werde mit den von der Bundesregierung geplanten Darlehen in den Jahren 2025 und 2026 verfehlt, warnte DAK-Vorstandschef Andreas Storm am Donnerstag in Berlin. Er forderte einen Stabilitätspakt mit dauerhaft höheren Bundeszuschüssen für Gesundheit und Pflege sowie einer "einnahmeorientierten Ausgabenpolitik".

Bundesinstitut: Bislang rund 330.000 Menschen in Organspenderegister verzeichnet

Mehr als ein Jahr nach dem Start des Organspenderegisters haben dort mehr als 330.000 Menschen ihre Erklärung zur Organ- und Gewebespende abgegeben. In mehr als 90 Prozent der Fälle dokumentierten sie ihre Zustimmung für eine Organspende im Todesfall, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Textgröße ändern: