Deutsche Tageszeitung - Studie: 85 Prozent der Deutschen stehen Organspende positiv gegenüber

Studie: 85 Prozent der Deutschen stehen Organspende positiv gegenüber


Studie: 85 Prozent der Deutschen stehen Organspende positiv gegenüber
Studie: 85 Prozent der Deutschen stehen Organspende positiv gegenüber / Foto: © AFP/Archiv

Die positive Haltung zum Thema Organspende ist in Deutschland so weit verbreitet wie noch nie. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für das Jahr 2024. Demnach stehen 85 Prozent der Befragten dem Thema grundsätzlich positiv gegenüber. Das ist eine minimale Steigerung gegenüber den 84 Prozent aus einer Befragung von 2022.

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Etwas gewachsen ist in der gleichen Zeit aber auch der Anteil derjenigen, die dem Thema eher negativ gegenüberstehen. Acht Prozent gaben das in der jüngsten Befragung an, 2022 waren es noch sechs Prozent. In den 2010er-Jahren lag dieser Wert aber teils bei mehr als zehn Prozent. Sieben Prozent haben eine neutrale Einstellung.

62 Prozent gaben in der Befragung an, eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen zu haben. Das sind ähnlich viele wie in der vorherigen Erhebung aus dem Jahr 2022 (61 Prozent). 45 Prozent der Befragten haben ihre Entscheidung im Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung dokumentiert. 16 Prozent haben eine Entscheidung getroffen, diese aber bisher nicht schriftlich festgehalten. 35 Prozent haben noch keine Entscheidung getroffen.

"Eine positive Haltung allein reicht nicht: Es zählt, eine bewusste Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren", erklärte BZgA-Leiter Johannes Nießen. Er warb für den Organspendeausweis, die Patientenverfügung und das Organspende-Register. In Deutschland warten rund 8400 Menschen auf ein Spenderorgan, die meisten davon auf eine Niere.

Die Organspende erfolgt in Deutschland nur, wenn jemand dies vor seinem Tod klar erlaubt hat, zum Beispiel mit dem Organspendeausweis - oder wenn die Angehörigen zustimmen. Weil es zu wenige Spenderorgane gibt, wird immer wieder eine Umstellung auf die Widerspruchslösung diskutiert. Patientinnen und Patienten müssten dann widersprechen, wenn sie nicht mit einer Organentnahme einverstanden sind, andernfalls gelten sie automatisch als Spender.

Eine Gruppe von Abgeordneten mehrerer Fraktionen hatte im Bundestag eine Initiative für die Einführung der Widerspruchslösung gestartet. Zu einer Abstimmung über einen entsprechenden Gesetzentwurf wird es aber vor der Bundestagswahl nicht mehr kommen.

(N.Loginovsky--DTZ)

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