Deutsche Tageszeitung - UN-Aidsprogramm warnt vor Millionen Toten nach Kürzung von US-Hilfen

UN-Aidsprogramm warnt vor Millionen Toten nach Kürzung von US-Hilfen


UN-Aidsprogramm warnt vor Millionen Toten nach Kürzung von US-Hilfen
UN-Aidsprogramm warnt vor Millionen Toten nach Kürzung von US-Hilfen / Foto: © AFP

Angesichts der drastischen Kürzung der US-Entwicklungshilfe warnt das UN-Aidsprogramm UNAIDS vor einem Wiederaufflammen der Aids-Pandemie und Millionen von Todesopfern. Sollten die fehlenden US-Gelder nicht durch andere Geldgeber ersetzt werden, werde es in den kommenden vier Jahren "6,3 Millionen zusätzliche Todesfälle im Zusammenhang mit Aids geben", sagte UNAIDS-Chefin Winnie Byanyima am Montag in Genf.

Textgröße ändern:

Dies wären zehnmal so viele Aids-Tote wie im Jahr 2023, sagte Byanyima. UNAIDS rechne im selben Zeitraum zudem mit zusätzlichen 8,7 Millionen Neuinfektionen.

Es sei nachvollziehbar, dass die USA ihre Mittel im Laufe der Zeit kürzen wollten, "aber der plötzliche Entzug lebensrettender Unterstützung hat verheerende Auswirkungen," sagte die UNAIDS-Chefin. Sollte diese Lücke nicht gefüllt werden, "werden wir erleben, dass die Aids-Pandemie langfristig wiederkommt" - und das weltweit, "nicht nur in einkommensschwachen Ländern in Afrika".

Byanyima warnte insbesondere vor einem Anstieg der Infektionen und Todeszahlen unter Risikogruppen in Osteuropa und Lateinamerika. Sie forderte US-Präsident Donald Trump dazu auf, einen "Deal" zu machen, um die Aids-Vorsorge zu erhalten. UNAIDS wurde bisher zu 50 Prozent von Washington finanziert.

Sollten die US-Mittel langfristig nicht ersetzt werden, würden die Todeszahlen wieder ähnlich hoch steigen wie auf dem Höhepunkt der Aids-Pandemie in den 80er und 90er Jahren, warnte die UNAIDS-Chefin. Die Fortschritte der vergangen 25 Jahre im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit wären damit dahin. "Die Lage ist sehr ernst", warne Byanyima.

Trump hat eine weitgehende Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID angeordnet. Die USA wollen nach Regierungsangaben 83 Prozent der USAID-Programme streichen, da diese Ausgaben nicht den nationalen Interessen entsprächen. USAID unterhielt bislang Gesundheits- und Nothilfeprogramme in rund 120 Ländern in aller Welt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

RKI-Daten: Knapp zwei Drittel der Erwachsenen bewerten eigene Gesundheit als gut

Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland fühlt sich rundum gesund. Im Jahr 2024 schätzten knapp zwei Drittel (64,2 Prozent) ihre allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut ein, wie aus am Freitag vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozentpunkte.

Flug von Gran Canaria nach Hamburg: Eurowings-Passagier stirbt an Bord

Während eines Eurowings-Flugs von Gran Canaria nach Hamburg ist ein Passagier an Bord an den Folgen eines medizinischen Notfalls gestorben. Wie die Fluglinie am Freitag in Köln mitteilte, landete die Maschine deshalb am Sonntag außerplanmäßig im spanischen Bilbao. Die Besatzung reanimierte den Passagier demnach umgehend. Er starb aber vor der Landung.

Umfrage: Mehrheit der Beschäftigten will Arbeitszeit auf acht Stunden begrenzen

Beschäftigte in Deutschland sprechen sich einer Umfrage zufolge mehrheitlich für eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit aus. 72 Prozent der Befragten wollen ihre tägliche Arbeitszeit dabei auf maximal acht Stunden begrenzen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin mitteilte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte eine mögliche Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes angesichts dessen als "kontraproduktiv" und als "einseitige Verschiebung zulasten der Beschäftigten".

Hessisches Landeskriminalamt warnt vor berauschenden Liquids in E-Zigaretten

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat vor Liquids mit berauschenden Inhaltsstoffen in E-Zigaretten und Vapes gewarnt. Sie seien mit hochwirksamen und schnell abhängig machenden synthetischen Cannabinoiden versetzt, teilte das LKA am Donnerstag in Wiesbaden mit. Beim Konsum drohten massive gesundheitliche Nebenwirkungen. Die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Liquids seien unter Namen wie "Görke", "Baller-Liquid" oder "Klatsch-Liquid" erhältlich.

Textgröße ändern: