Deutsche Tageszeitung - Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen 2023 um sechs Prozent gestiegen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen 2023 um sechs Prozent gestiegen


Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen 2023 um sechs Prozent gestiegen
Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen 2023 um sechs Prozent gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die Pflegeeinrichtungen in Deutschland haben 2023 rund sechs Prozent mehr Geld ausgegeben als im Vorjahr. Die Kosten stiegen um 6,3 Prozent auf 82,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Stationäre und teilstationäre Einrichtungen gaben demnach 48,2 Milliarden Euro aus, ein Plus von 6,7 Prozent. Die Kosten der ambulanten Einrichtungen erhöhten sich um 5,8 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Insgesamt waren die Gesundheitsausgaben 2023 um 0,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Maßgeblich für den leichten Rückgang waren demnach die auslaufenden Coronamaßnahmen.

Im Zehnjahresvergleich stiegen die Gesundheitsausgaben in Pflegeeinrichtungen den Angaben zufolge um 94,2 Prozent. Dabei stiegen die Ausgaben in ambulanten Pflegeeinrichtungen zwischen 2013 und 2023 um fast 133 Prozent. In der stationären und teilstationären Pflege waren die Ausgaben 2023 um 73,8 Prozent höher als zehn Jahre zuvor.

Die Kosten häuslicher Pflege verdreifachten sich innerhalb von zehn Jahren auf 21,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Ausgaben in diesem Bereich um 8,3 Prozent.

Im Jahr 2023 waren insgesamt 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, wie die Bundesstatistiker weiter erklärten. Die Zahl verdoppelte sich binnen zehn Jahren. Ein Grund liegt demnach auch in der Ausweitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017.

Rund 86 Prozent der Pflegebedürftigen wurden 2023 zu Hause versorgt. Zu Hause von Angehörigen wurden wiederum 67 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Rund 14 Prozent wurden vollstationär in Pflegeheimen betreut.

Daneben stieg zuletzt die Zahl der Empfänger von Sozialleistungen für Pflegebedürftige - und zwar um 8,1 Prozent. Rund 407.000 Pflegebedürftige erhielten demnach 2023 die sogenannte Hilfe zur Pflege, eine Sozialleistung zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen. Davon waren knapp zwei Drittel oder 63 Prozent Frauen.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Krankenhäuser fordern Milliarden-Soforthilfe noch vor Sommerpause

Angesichts der Finanznöte vieler Kliniken hat die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Soforthilfe von der neuen Bundesregierung gefordert. Um ein weiteres Kliniksterben abzuwenden, bräuchten die Krankenhäuser noch vor der Sommerpause eine "Soforthilfe von vier Milliarden Euro", um die Kostensteigerungen aufzufangen, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). 80 Prozent der Kliniken schrieben aktuell rote Zahlen, und seit Anfang 2022 hätten knapp 80 Standorte Insolvenz angemeldet.

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Payback-Punkte bei Kauf von Hörgerät: BGH prüft Zulässigkeit von Werbung

Dem Bundesgerichtshof (BGH) stellt sich die Frage, wie weit Werbung für Hörgeräte gehen darf. Am Donnerstag verhandelte er in Karlsruhe in einem Rechtsstreit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit dem Anbieter Amplifon. Dieser warb mit der Gutschrift von Payback-Punkten. Pro Euro Umsatz wurde ein Punkt im Wert von einem Cent gutgeschrieben. (Az. I ZR 43/24)

Gesetz zur Verbesserung der Krankenhausreform soll nach Sommerpause ins Kabinett

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die große Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) verbessern - ein Gesetzentwurf dazu soll nach dem Sommer ins Kabinett. Wie es am Donnerstag aus dem Gesundheitsministerium hieß, soll sich das Bundeskabinett nach der parlamentarischen Sommerpause mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Zuvor sei geplant, mit den Bundesländern ins Gespräch zu kommen, um diese frühzeitig einzubinden. Die Sommerpause des Parlaments geht bis Anfang September.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild