Deutsche Tageszeitung - AOK-Bundesverband sieht Aufholbedarf bei HPV-Impfungen in Deutschland

AOK-Bundesverband sieht Aufholbedarf bei HPV-Impfungen in Deutschland


AOK-Bundesverband sieht Aufholbedarf bei HPV-Impfungen in Deutschland
AOK-Bundesverband sieht Aufholbedarf bei HPV-Impfungen in Deutschland / Foto: © AFP/Archiv

Der AOK-Bundesverband hat eine höhere Impfaktivität gegen Humane Papillomviren (HPV) angemahnt. Deutschland müsse schleunigst aufholen und "dringend einige Gänge hochschalten", teilte der AOK-Bundesverband am Mittwoch in Berlin mit. Deutschland sei noch weit vom erklärten Ziel der Weltgesundheitsorganisation entfernt, bis zum Jahr 2030 eine Impfquote von 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen zu erreichen.

Textgröße ändern:

"Diese Entwicklung ist besorgniserregend", erklärte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann. "Denn im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs, der vierthäufigsten Krebserkrankung weltweit, ist die Impfung eine große medizinische Errungenschaft und eine echte Chance, viel zukünftiges Leid zu vermeiden."

Gründe für die fehlenden Fortschritte liegen demnach teils in den Auswirkungen der Coronapandemie. Das Impfgeschehen sei während der Pandemie eingebrochen. "Wenn wir der Coronadelle nicht entgegenwirken, sinkt die Impfquote perspektivisch noch weiter", warnte Reimann.

Dabei müssten auch Jungen stärker in den Blick genommen werden. Ihre Impfquote sei noch geringer als die der Mädchen, hieß es weiter. Dabei schützen geimpfte Jungen im Sinn der Herdenimmunität ihre späteren Partnerinnen, aber auch sich selbst vor einigen Krebsarten.

Wichtig sei zudem, dass begonnene Impfserien abgeschlossen werden. Eine gute Gelegenheit zum Impfen bietet demnach die sogenannte J1-Jugenduntersuchung im Alter von zwölf bis 14 Jahren. Aber auch danach könne noch gehandelt werden. Nicht bis zum 15. Lebensjahr erfolgte Impfungen könnten auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen noch bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Medien: Interner Bericht belastet Spahn bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffung

Ein interner Bericht belastet laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Unions-Fraktionschef Jens Spahn (CDU) bei Vorwürfen wegen Maskenbeschaffungen während der Corona-Pandemie. Der 170 Seiten umfassende Bericht der vom früheren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingesetzten Sonderbeauftragten Margaretha Sudhoff liegt den drei Medien demnach in Auszügen vor. Spahn war in der Pandemiezeit bis Ende 2021 Gesundheitsminister gewesen.

Payback-Punkte bei Kauf von Hörgerät: BGH prüft Zulässigkeit von Werbung

Dem Bundesgerichtshof (BGH) stellt sich die Frage, wie weit Werbung für Hörgeräte gehen darf. Am Donnerstag verhandelte er in Karlsruhe in einem Rechtsstreit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs mit dem Anbieter Amplifon. Dieser warb mit der Gutschrift von Payback-Punkten. Pro Euro Umsatz wurde ein Punkt im Wert von einem Cent gutgeschrieben. (Az. I ZR 43/24)

Gesetz zur Verbesserung der Krankenhausreform soll nach Sommerpause ins Kabinett

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will die große Krankenhausreform ihres Amtsvorgängers Karl Lauterbach (SPD) verbessern - ein Gesetzentwurf dazu soll nach dem Sommer ins Kabinett. Wie es am Donnerstag aus dem Gesundheitsministerium hieß, soll sich das Bundeskabinett nach der parlamentarischen Sommerpause mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Zuvor sei geplant, mit den Bundesländern ins Gespräch zu kommen, um diese frühzeitig einzubinden. Die Sommerpause des Parlaments geht bis Anfang September.

Drogenbeauftragter Streeck will eng mit Bundesministerien zusammenarbeiten

Der neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung sucht zur Bekämpfung des Phänomens Digitalsucht bei Minderjährigen den Schulterschluss mit den zuständigen Bundesministerien. Da müsse mit dem Bildungsministerium und dem Gesundheitsministerium eng zusammengearbeitet werden, "dass wir hier gute Lösungen finden", sagte der Virologe Hendrik Streeck (CDU) am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Er bezog sich damit auf Karin Prien (CDU), Ministerin unter anderem für Bildung und Jugend, sowie auf Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU).

Textgröße ändern: