Deutsche Tageszeitung - Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren

Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren


Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren
Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren / Foto: © AFP/Archiv

Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren konsumieren einer Studie zufolge deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren. So gaben bei einer Befragung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit 31,6 Prozent der jungen Männer an, mindestens einmal innerhalb des vergangenen Jahres Cannabis konsumiert zu haben, wie das Institut am Dienstag in Köln mitteilte. 2015 hatte der Anteil noch bei 20,6 Prozent gelegen.

Textgröße ändern:

Bei jungen Frauen stieg der Anteil der Studie zufolge innerhalb von zehn Jahren von 9,7 auf 18,8 Prozent. Bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren verringerte sich der Konsum hingegen etwas. 2015 gaben 6,3 Prozent der Mädchen und 8,1 Prozent der Jungen an, Cannabis konsumiert zu haben. 2025 waren es 4,6 beziehungsweise 7,2 Prozent.

6,2 Prozent der Mädchen und 8,5 Prozent der Jungen gaben bei der diesjährigen Befragung zudem an, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. 2015 waren das noch 11,2 und 8,2 Prozent gewesen, also vor allem bei den Jungen deutlich mehr. Anders sah es bei jungen Erwachsenen aus. Hier stieg der Anteil derer, die im Lauf ihres Lebens einmal konsumierten, deutlich an. 2015 waren es 26,6 Prozent der jungen Frauen und 41,9 Prozent der jungen Männer gewesen. In diesem Jahr lag der Anteil bei 40,6 beziehungsweise 54,5 Prozent.

"Unsere Daten zeigen, bei Jugendlichen hat sich der Konsum nicht erhöht", erklärte der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen. "Bei jungen Erwachsenen hingegen ist der Konsum leicht angestiegen, insbesondere bei Männern zwischen 18 und 25 Jahren." Gerade für junge Menschen sei Cannabis besonders gesundheitsschädlich, weil es unter anderem die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen sowie zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen könne.

Für die repräsentative Studie wurden 7001 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 25 Jahren befragt. Die Erhebung fand von April bis Juli 2025 statt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Mehrheit der Beschäftigten will Arbeitszeit auf acht Stunden begrenzen

Beschäftigte in Deutschland sprechen sich einer Umfrage zufolge mehrheitlich für eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit aus. 72 Prozent der Befragten wollen ihre tägliche Arbeitszeit dabei auf maximal acht Stunden begrenzen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin mitteilte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte eine mögliche Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes angesichts dessen als "kontraproduktiv" und als "einseitige Verschiebung zulasten der Beschäftigten".

Hessisches Landeskriminalamt warnt vor berauschenden Liquids in E-Zigaretten

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat vor Liquids mit berauschenden Inhaltsstoffen in E-Zigaretten und Vapes gewarnt. Sie seien mit hochwirksamen und schnell abhängig machenden synthetischen Cannabinoiden versetzt, teilte das LKA am Donnerstag in Wiesbaden mit. Beim Konsum drohten massive gesundheitliche Nebenwirkungen. Die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Liquids seien unter Namen wie "Görke", "Baller-Liquid" oder "Klatsch-Liquid" erhältlich.

Arztpraxen erzielten 2023 rund 67 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen

Arztpraxen haben im vorvergangenen Jahr im Durchschnitt nur noch 67 Prozent ihrer Einnahmen aus Abrechnungen mit Krankenkassen erzielt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, war dies der niedrigste Wert seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2000. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus Privatabrechnung auf 28 Prozent. Im Jahr davor waren es 24,3 Prozent gewesen.

Anstieg der Beiträge: Krankenkassen fordern milliardenschweres Sparpaket

Die gesetzlichen Krankenkassen haben ein Sparpaket in Milliardenhöhe vorgeschlagen, um den erwarteten starken Anstieg der Beiträge abzubremsen. Ohne umfassende Einsparungen würde der durchschnittliche Kassenbeitrag von aktuell 17,5 Prozent auf bis zu 19,1 Prozent im Jahr 2030 und 22,7 Prozent im Jahr 2040 ansteigen. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichen Stellungnahme des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen an die vom Bundesgesundheitsministerium eingesetzte Reformkommission hervor.

Textgröße ändern: