Deutsche Tageszeitung - Wandernder Medizin-Nobelpreisträger erfährt verspätet von Ehrung

Wandernder Medizin-Nobelpreisträger erfährt verspätet von Ehrung


Wandernder Medizin-Nobelpreisträger erfährt verspätet von Ehrung
Wandernder Medizin-Nobelpreisträger erfährt verspätet von Ehrung / Foto: © TT NEWS AGENCY/AFP

Mit erheblicher Verspätung hat einer der Empfänger des diesjährigen Medizin-Nobelpreises von seiner Ehrung erfahren: Erst am Dienstag nahm Fred Ramsdell schließlich Kontakt zum Nobel-Komitee in Stockholm auf, wie er der "New York Times" schilderte. Der Forscher befand sich mit seiner Frau am Ende eines dreiwöchigen Wander- und Campingurlaubs im Westen der USA und hatte sein Handy auf Flugmodus gestellt, als das Nobelkomitee, zahllose Medien und Freunde am Montag vergeblich versuchten, ihn zu erreichen und ihm die gute Nachricht zu überbringen.

Textgröße ändern:

Bei einem Stopp im Bundesstaat Montana hatte das Handy von Ramsdells Frau schließlich wieder Empfang - und sie erhielt eine Flut von Nachrichten zur Nobelpreis-Auszeichnung ihres Mannes. Ramsdell versuchte daraufhin, den Generalsekretär der Nobelversammlung, Thomas Perlmann, zurückzurufen, doch in Schweden war es mittlerweile bereits spät am Abend und niemand zu erreichen. Erst am Dienstagmorgen sprachen die beiden schließlich miteinander.

Ramsdell erhält den Medizin-Nobelpreis zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Mary E. Brunkow und dem Wissenschaftler Shimon Sakaguchi aus Japan. Die drei werden für ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Funktionsweise des Immunsystems geehrt.

Das Nobel-Komitee hatte auch Brunkow zunächst nicht erreichen können. Die Wissenschaftlerin, die wie Ramsdell an der US-Westküste lebt, hatte den Anruf wegen der Zeitverschiebung mitten in der Nacht erhalten und war angesichts der unbekannten schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen. Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann doch noch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Mehrheit der Beschäftigten will Arbeitszeit auf acht Stunden begrenzen

Beschäftigte in Deutschland sprechen sich einer Umfrage zufolge mehrheitlich für eine Begrenzung ihrer Arbeitszeit aus. 72 Prozent der Befragten wollen ihre tägliche Arbeitszeit dabei auf maximal acht Stunden begrenzen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Donnerstag in Berlin mitteilte. DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte eine mögliche Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes angesichts dessen als "kontraproduktiv" und als "einseitige Verschiebung zulasten der Beschäftigten".

Hessisches Landeskriminalamt warnt vor berauschenden Liquids in E-Zigaretten

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat vor Liquids mit berauschenden Inhaltsstoffen in E-Zigaretten und Vapes gewarnt. Sie seien mit hochwirksamen und schnell abhängig machenden synthetischen Cannabinoiden versetzt, teilte das LKA am Donnerstag in Wiesbaden mit. Beim Konsum drohten massive gesundheitliche Nebenwirkungen. Die vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebten Liquids seien unter Namen wie "Görke", "Baller-Liquid" oder "Klatsch-Liquid" erhältlich.

Arztpraxen erzielten 2023 rund 67 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnungen

Arztpraxen haben im vorvergangenen Jahr im Durchschnitt nur noch 67 Prozent ihrer Einnahmen aus Abrechnungen mit Krankenkassen erzielt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, war dies der niedrigste Wert seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2000. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus Privatabrechnung auf 28 Prozent. Im Jahr davor waren es 24,3 Prozent gewesen.

Anstieg der Beiträge: Krankenkassen fordern milliardenschweres Sparpaket

Die gesetzlichen Krankenkassen haben ein Sparpaket in Milliardenhöhe vorgeschlagen, um den erwarteten starken Anstieg der Beiträge abzubremsen. Ohne umfassende Einsparungen würde der durchschnittliche Kassenbeitrag von aktuell 17,5 Prozent auf bis zu 19,1 Prozent im Jahr 2030 und 22,7 Prozent im Jahr 2040 ansteigen. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichen Stellungnahme des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen an die vom Bundesgesundheitsministerium eingesetzte Reformkommission hervor.

Textgröße ändern: