Deutsche Tageszeitung - Iran reagiert empört auf Auszeichnung für "Holy Spider"-Star in Cannes

Iran reagiert empört auf Auszeichnung für "Holy Spider"-Star in Cannes


Iran reagiert empört auf Auszeichnung für "Holy Spider"-Star in Cannes
Iran reagiert empört auf Auszeichnung für "Holy Spider"-Star in Cannes / Foto: © AFP

Der Iran hat mit Empörung auf die Auszeichnung des in dem Land spielenden Films "Holy Spider" beim Festival von Cannes reagiert. Die amtliche Filmbehörde erklärte am Montag, die Jury des französischen Filmfestival habe einen "voreingenommenen politischen Akt begangen" und einen "verlogenen und ekelerregenden Film" ausgezeichnet.

Textgröße ändern:

Die iranische Schauspielerin Sar Amir Ebrahimi hatte in Cannes die Auszeichnung als beste Schauspielerin für ihre Rolle in "Holy Spider" erhalten. Sie spielt eine Journalistin, die zu einer Mordserie an 16 Prostituierten im iranischen Maschhad recherchiert, einer der wichtigsten heiligen Städte der Schiiten. Der schiitische Islam ist im Iran Staatsreligion.

Der Film stelle ein "verzerrtes Bild der iranischen Gesellschaft" dar und beleidige "ungeniert den religiösen Glauben der Schiiten", hieß es am Montag in der Mitteilung der iranischen Filmbehörde, die dem Kulturministerium untersteht. Der Film folge "dem selben Pfad wie Salman Rushdie in 'Die satanischen Verse'". Dieses Buch war nach der Veröffentlichung 1989 von Irans damaligem religiösen Führer Ayatollah Khomeini als "Gotteslästerung" bezeichnet worden, er forderte per religiösem Edikt zur Ermordung Rushdies auf.

Den jetzt in Cannes ausgezeichneten Thriller "Holy Spider" drehte der dänisch-iranische Regisseur Ali Abbasi nach einer wahren Begebenheit. Der Täter hatte während des Prozesses ausgesagt, er habe die Straßen der Stadt von der Sünde befreien wollen. Eine Drehgenehmigung des Iran erhielt der Regisseur nicht, der Film wurde in Jordanien gedreht.

Hauptdarstellerin Ebrahimi war vor 16 Jahren nach einer Verleumdungskampagne aus ihrer Heimat geflohen. Zuvor war sie durch eine Rolle in der erfolgreichen Seifenoper "Nargess" im Iran berühmt geworden. Doch ihre Karriere endete abrupt, als 2006 ein Video im Internet veröffentlicht wurde, das sie angeblich beim Sex mit ihrem Freund zeigte.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025 - Begriff "Deal" auf Platz zwei

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Die Künstliche Intelligenz (KI) sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.

Gesellschaft für deutsche Sprache verkündet Wörter des Jahres 2025

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) verkündet am Freitag (10.00 Uhr) die Wörter des Jahres 2025. Aus tausenden Vorschlägen wählte eine Jury zehn Begriffe aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Jahres sprachlich besonders prägten. Im vergangenen Jahr war "Ampel-Aus" zum Wort des Jahres gekürt worden. Das Ende der Ampelkoalition im Bund, das sich seit längerer Zeit angedeutet habe, habe für einen Paukenschlag gesorgt, hieß es zur Begründung.

Nach Streit um Ballsaal-Größe: Trump beauftragt neuen Architekten

Groß, größer, am größten: US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Architekten für den geplanten Ballsaal am Weißen Haus angeheuert. Für den 300-Millionen-Dollar-Bau (rund 257 Millionen Euro) sei nun die Firma von Shalom Baranes zuständig, teilte das Weiße Haus am Donnerstag in Washington mit. Medienberichten zufolge hatte sich Trump mit dem alten Architekten James McCrery über die Größe des Anbaus zerstritten.

US-Schauspieler Ron Perlman hielt sich früher für hässlich und unbeholfen

Der aus Filmen wie "Hellboy" oder "Der Name der Rose" weltweit bekannte US-Schauspieler Ron Perlman hat sich lange Zeit für sein Äußeres geschämt. "Ich hielt mich für hässlich und unbeholfen", sagte 75-Jährige dem Magazin "Playboy" laut Mitteilung vom Donnerstag. "Speziell in jüngeren Jahren konnte ich mich nicht ertragen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: