Deutsche Tageszeitung - Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf


Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf
Documenta-Gesellschafter fordern Leitung zu Entfernung antisemitischer Bilder auf / Foto: © AFP/Archiv

Die Gesellschafter der Documenta in Kassel haben nach dem neuerlichen Auftauchen antisemitischer Bilder die künstlerische Leitung dazu aufgefordert, die entsprechenden Zeichnungen aus der Ausstellung zu entfernen. "Die Gesellschafter gehen davon aus, dass die künstlerische Leitung die diskutierten Zeichnungen bis zu einer angemessenen Kontextualisierung aus der Ausstellung nimmt", erklärten sie am Donnerstag. Der Umgang mit den Zeichnungen zeige, wie "dringend notwendig" die externe Expertise bei der Analyse von Werken auf antisemitische Bildsprache ist.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Documenta-Leitung sei vor drei Wochen von einer Besucherin auf das Faksimile der Broschüre "Presence des Femmes" und den darin enthaltenen Zeichnungen des Künstlers Burhan Karkoutly mit Darstellungen israelischer Soldaten aufmerksam gemacht worden. Die Frage, ob eine antisemitische Bildsprache vorliegt, sei "leider lediglich intern" bewertet worden.

"Es wurde versäumt, eine geeignete Kontextualisierung vorzunehmen und die Besucherin über das Ergebnis der Klärung zu informieren", erklärten die Gesellschafter. Diese Vorgänge hätten nicht unter der Verantwortung des Interimsgeschäftsführers Alexander Farenholtz stattgefunden. Bei den Zeichnungen handle es sich nicht um ein ausgestelltes Kunstwerk, sondern um Archivmaterial, das auf der Documenta präsentiert werde.

Unterdessen kritisierte der Zentralrat der Juden in Deutschland den Umgang mit Antisemtismus auf der Kunstausstellung. "Die neuesten Funde antisemitischer Darstellungen bei der Documenta und der Umgang der Verantwortlichen mit diesen machen fassungslos", teilte der Zentralrat am Donnerstag mit. Seit Wochen diskutiere Deutschland über Antisemitismus und Israel-Hass.

"Die Leitung der Documenta tut weiter so, als ginge sie das nichts an", erklärte der Zentralratspräsident Josef Schuster. "Offensichtlich ist es unerheblich, wer dort die Geschäftsführung inne hat." Es scheine "kaum vorstellbar", dass die Ausstellung wie geplant bis zum 25. September laufen könne.

Im Juni hatte ein Werk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi für Empörung gesorgt. Darauf zu sehen waren unter anderem ein Mann mit Schweinsnase, einem Halstuch mit Davidstern und einem Helm mit der Aufschrift "Mossad". Zudem war dort ein Mann mit Schläfenlocken abgebildet, dessen Hut offenbar mit einer SS-Rune bestückt war.

Das Werk wurde zunächst abgedeckt und dann entfernt. Die Rufe nach Konsequenzen wurden anschließend immer lauter. Die Generaldirektorin der Kunstausstellung, Sabine Schormann, legte Mitte Juli ihr Amt nieder. Farenholtz wurde ihr Interimsnachfolger.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Unesco berät über Welterbe-Anträge auch zu bayerischen Märchenschlössern

Die Unesco berät bei ihrer am Sonntag beginnenden Tagung in Paris unter anderem über deutsche Anträge zur Aufnahme in die Welterbe-Liste. Das Welterbekomitee der UN-Kulturorganisation entscheidet dabei auch über die Aufnahme des bayerischen Schlosses Neuschwanstein.

"Provokante" Playlisten-Titel: Türkische Behörden nehmen Spotify ins Visier

In der Türkei haben die Behörden die Streaming-Plattform Spotify ins Visier genommen. Gegen das schwedische Unternehmen seien Ermittlungen wegen der "wettbewerbsverzerrenden Auswirkungen" seiner Geschäftspraxis auf die Musikindustrie im Land eröffnet worden, erklärte die türkische Kartellbehörde. Zugleich rief der stellvertretende Kulturminister Batuhan Mumcu im Onlinedienst X zu rechtlichen Schritten gegen Spotify auf, da sich das Unternehmen geweigert habe, Playlists mit "provokanten" und "beleidigenden" Titeln zu löschen.

Nach 16 Jahren Pause: Britpopband Oasis startet Welttournee mit Konzert in Wales

16 Jahre lang mussten sich Oasis-Fans gedulden - am Freitagabend war es dann endlich soweit: Die Britpopband um die britischen Brüder Noel und Liam Gallagher feierte in Wales mit einem Auftritt vor 74.000 Menschen ihr Bühnencomeback. Das Konzert in Cardiff begann mit dem Song "Hello" aus dem Jahr 1995, gefolgt von "Acquiesce". Danach spielte die Band zahlreiche Hits, darunter "Roll With It", "Cigarettes And Alcohol", "Stand By Me" und "Supersonic". "Ihr schönen Menschen! Es ist viel zu lange her" rief Liam der jubelnden Menge zu.

Schauspieler Michael Madsen aus "Kill Bill" ist tot

Er war der Star vieler Quentin-Tarantino-Filme, bekannt wurde er unter anderem durch seine Rollen in "Kill Bill" und "Reservoir Dogs" - nun ist der Schauspieler Michael Madsen tot. Madsen sei im Alter von 67 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben, teilten seine Agenten am Donnerstag mit. Der Schauspieler war am Morgen leblos in seinem Haus in Malibu in Kalifornien aufgefunden worden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild