Deutsche Tageszeitung - Hamburg will fast 180 Benin-Bronzen an Nigeria übergeben

Hamburg will fast 180 Benin-Bronzen an Nigeria übergeben


Hamburg will fast 180 Benin-Bronzen an Nigeria übergeben
Hamburg will fast 180 Benin-Bronzen an Nigeria übergeben / Foto: © AFP/Archiv

Der Hamburger Senat hat am Dienstag die Übertragung der Eigentumsrechte an nahezu 180 historischen Benin-Bronzen an Nigeria beschlossen. Wie der Senat nach einer Sitzung mitteilte, laufen bereits die Verhandlungen über die Details mit der nigerianischen Regierung. Die Bürgerschaft der Hansestadt muss dem Plan noch zustimmen.

Textgröße ändern:

Bei den sogenannten Benin-Bronzen handelt es sich Artefakte, die Ende des 19. Jahrhunderts von britischen Soldaten bei einer kolonialen Eroberung Nigerias geraubt und danach an Museen verkauft wurden. Im Besitz von Hamburger Museen und damit der Stadt befinden sich nach Senatsangaben 179.

Im Juli hatten die Bundesregierung und die nigerianische Regierung ihre Rahmenverhandlungen zur Rückgabe des Raubgutes aus deutschen Museen beendet und eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben. Nigeria fordert seit Jahren die Rückgabe der geraubten Kunstwerke aus dem Ausland. Vor einem Monat wurde in der Folge bereits das Eigentum an 512 Bronzen, die sich in Museen der Hauptstadt Berlin befinden, an das afrikanische Land übertragen.

Mit der Rückgabe der historischen Werke leiste Hamburg "seinen Beitrag zur Anerkennung eines lange zurückliegenden Unrechts, durch das die Menschen in Nigeria wichtiger Elemente ihrer kulturellen Identität beraubt wurden", erklärte der Senat. Die Vertragsunterzeichnung sei für den Dezember geplant.

Die geraubten Skulpturen werden demnach im städtischen Vermögen mit einem Wert von knapp 59 Millionen Euro geführt, die Kulturbehörde bildete zwecks Rückgabe bereits eine Rückstellung in entsprechender Höhe. Einige Bronzen sollen aber auch künftig als Dauerleihgabe in der Hansestadt verbleiben.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Medien: US-Regisseur Rob Reiner und seine Frau in Haus tot aufgefunden

Der US-Regisseur Rob Reiner und seine Frau sind Medienberichten zufolge in ihrem Haus in Los Angeles tot aufgefunden worden. Die Fernsehsender CNN und NBC berichteten, bei den am Sonntag in dem Haus im wohlhabenden Stadtteil Brentwood gefundenen Toten handele es sich um Reiner und seine Frau.

Weißes Haus verschärft Attacken gegen Sender CNN

Die US-Regierung hat ihre Attacken gegen den Fernsehsender CNN erneut verschärft. "CNN = Chicken News Network", erklärte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, am Donnerstag (Ortszeit) im Onlinedienst X. "Chicken" (deutsch "Huhn") bedeutet in diesem Kontext "Angsthase". In den USA läuft derzeit ein Bieterstreit um den Film- und Medienkonzern Warner Bros Discovery (WBD) zu dem auch CNN gehört. US-Präsident Donald Trump ist politisch und familiär in den Übernahmestreit verwickelt.

Armin Mueller-Stahl denkt mit 95 Jahren übers Auswandern nach

Der vor dem 95. Geburtstag stehende Schauspieler Armin Mueller-Stahl denkt darüber nach, aus Deutschland auszuwandern. Aktuell empfinde er Deutschland als "kein freundliches Land", sagte Mueller-Stahl der Illustrierten "Superillu". Die politischen Entwicklungen seien nicht sehr erbaulich "Der zunehmende Antisemitismus, das Erstarken der AfD - ich habe das alles schon einmal erlebt." Er habe die Nazizeit und den Zweiten Weltkrieg erlebt und wolle das nicht noch einmal durchmachen.

Oscar-Preisträgerin Judi Dench mit 91: Verlust von Sehkraft ist "niederschmetternd"

Oscar-Preisträgerin Judi Dench empfindet den Verlust ihrer Sehkraft als "niederschmetternd". Selbst aus nächster Nähe sehe sie Gesichter nur noch verschwommen, sagte die als Geheimdienstchefin M in den James-Bond-Filmen zum Weltstar gewordene britische Schauspielerin dem Sender BBC Radio in einem Interview anlässlich ihres 91. Geburtstags am Dienstag. Den Fernseher schalte sie zwar immer noch an, aber nur noch zum Zuhören.

Textgröße ändern: