Deutsche Tageszeitung - Kein Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten: Bayern beschränkt Cannabiskonsum

Kein Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten: Bayern beschränkt Cannabiskonsum


Kein Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten: Bayern beschränkt Cannabiskonsum
Kein Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten: Bayern beschränkt Cannabiskonsum / Foto: © AFP/Archiv

Bayern will den Cannabiskonsum in Biergärten und auf Volksfesten verbieten. Auch auf dem Außengelände von Gaststätten soll Kiffen tabu sein, wie die Staatskanzlei nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mitteilte. Dazu sollen entsprechende Regelungen im Gesundheitsschutzgesetz geändert werden. Die Stadt München will Kiffer vom Oktoberfest fernhalten.

Textgröße ändern:

Das geplante Verbot gilt demnach auch für das Erhitzen und Dampfen von Cannabisprodukten, beispielsweise mit Vaporisatoren. Auch die Kommunen sollen eine weitere Handhabe erhalten, um das Rauchen und Dampfen von Cannabis in Bereichen zu verbieten, an denen sich regelmäßig viele Menschen auf engem Raum aufhalten. Dazu zählen Sehenswürdigkeiten mit hohen Besucherzahlen, Freibäder oder Freizeitparks. Das soll per Verordnungsermächtigung im Gesundheitsschutzgesetz geregelt werden.

"Bayern stärkt den Kinder- und Jugendschutz", erklärte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Wir werden das Kiffen in Biergärten und auf Volksfesten verbieten." Damit sollen nach Angaben der Staatskanzlei die Auswirkungen "des gefährlichen Legalisierungsgesetzes der Bundesregierung" begrenzt werden. Mit Schwerpunktkontrollen werde die Polizei im Straßenverkehr präsent sein sowie die Einhaltung der Konsumverbotszonen überwachen.

Bayern lehnt das Cannabisgesetz der Ampelkoalition strikt ab und will die Regelungen "so restriktiv wie möglich" auslegen. Der Freistaat will unter anderem mit "harten Bußgeldern" durchgreifen.

München kündigte an, das Oktoberfest zur cannabisfreien Zone zu erklären. "Cannabis hat auf der Wiesn einfach keinen Platz", sagte der Oktoberfestreferent der Stadt München, Clemens Baumgärtner (CSU), dem Portal Web.de. "Ein Familienfest wie die Wiesn und Cannabiskonsum, das geht für mich nicht zusammen", ergänzte er. Er wolle die Wiesn ähnlich wie Fußgängerzonen oder Biergärten zur Tabuzone für Cannabis erklären. Kontrollen von Oktoberfestbesuchern auf Cannabis solle es aber nicht geben.

Das Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis gilt seit dem 1. April. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind damit erlaubt, allerdings mit zahlreichen Einschränkungen. Im öffentlichen Raum bleibt der Besitz von 25 Gramm getrocknetem Cannabis straffrei. Anbau und Abgabe soll vorerst über Anbauvereine ermöglicht werden. Im Eigenanbau zu Hause sind bis zu 50 Gramm sowie drei Pflanzen erlaubt.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Star-Architekt Frank Gehry im Alter von 96 Jahren gestorben

Der weltberühmte Architekt Frank Gehry ist tot. Der US-Kanadier starb am Freitag im Alter von 96 Jahren in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica, wie sein Büro mitteilte. Gehry war mit dem Guggenheim-Museum in Bilbao und der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles weltberühmt geworden.

Stets vor Weihnachten: Mariah Carey auf dem Charts-Thron

Vor Weihnachten ist Mariah Carey mit "All I Want For Christmas Is You" wieder auf dem deutschen Charts-Thron. Zugleich stellt die US-Sängerin mit ihrem Weihnachtsohrwurm einen neuen Rekord auf, wie GfK Entertainment am Freitag in Baden-Baden mitteilte. Mit 22 Wochen als Nummer eins ist "All I Want For Christmas Is You" nun das am häufigsten an der Spitze der offiziellen Deutschen Charts platzierte Lied aller Zeiten.

Illegalge Produkte: Französische Justiz befasst sich mit Shein-Sperre

Die Justiz hat sich am Freitag in Paris mit einer möglichen Sperre des asiatischen Onlinehändlers Shein befasst. Der französische Staat fordert wegen des Verkaufs illegaler Waren - darunter pädopornographische Sexpuppen, Waffen und Medikamente - eine Sperrung von drei Monaten. Shein bezeichnete die Forderung als ungerechtfertigt und unangemessen. Mit einer Entscheidung wird in den kommenden Tagen gerechnet.

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025 - Begriff "Deal" auf Platz zwei

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Die Künstliche Intelligenz (KI) sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.

Textgröße ändern: