Deutsche Tageszeitung - Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit beginnen in Potsdam

Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit beginnen in Potsdam


Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit beginnen in Potsdam
Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit beginnen in Potsdam / Foto: ©

In Potsdam haben die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit begonnen. Für einen ökumenischen Gottesdienst versammelten sich am Samstagvormittag rund 130 geladene Gäste in der katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Berlins Erzbischof Heiner Koch warnte in seiner Rede zum Einheitsjubiläum vor einer weiteren gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland: "Schnell können die Menschen ihre Demokratie verkommen lassen und die Lebensformen der Demokratie verschleudern."

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Um 12.00 Uhr soll dann der zentrale Festakt in der Potsdamer Metropolis-Halle beginnen; Hauptredner ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Unter den Teilnehmern der Feierlichkeiten sind die Spitzen der Verfassungsorgane: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), Bundesratspräsident Dietmar Woidke (SPD), Verfassungsgerichts-Präsident Stephan Harbarth und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Zudem nehmen mehrere Ministerpräsidenten und Landtagspräsidenten aus den Bundesländern teil.

Erzbischof Koch rief in seiner Rede vor den Gottesdienstbesuchern zum gegenseitigen Verständnis und zur Verteidigung der Demokratie auf. "Auch wenn die freiheitlich-demokratische Grundordnung ohne jeden Zweifel die beste ist, die Deutschland in seiner Geschichte je hatte, so ist doch diese Demokratie kein Selbstläufer", sagte er laut vorab verbreitetem Redetext.

Der Erzbischof mahnte: "Unsere Gesellschaft muss wieder stärker für ihre Demokratie eintreten und Anfeindungen konsequent entgegentreten." Er warnte, dass sich gerade "in einer pluralen Gesellschaft viele Menschen schnell in ihre getrennten Lebensbereiche zurückziehen, in den Kreis der Gleichgesinnten". Dies sei ein Leben in der "vielzitierten ’Blase’".

Diese Entwicklung bereite ihm Sorge, sagte Koch. "Wenn das ’Wir miteinander’ zum ’Wir gegen die’ kippt, wenn Menschen einer anderen Gesinnung oder Gruppe nur noch skeptisch wahrgenommen, womöglich sogar angefeindet werden - dann wird es gefährlich. Das ist ein Einfallstor für Extremismus."

Der Charakter der Einheitsfeiern musste wegen der Corona-Pandemie stark verändert worden, viele geplante Veranstaltungen wurden abgesagt oder umgeplant. Statt großer Massen-Events gab es über vier Wochen in der Potsdamer Innenstadt eine Einheits-Expo, deren Finale an diesem Wochenende erfolgt.

(V.Korablyov--DTZ)

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