
USA halten getrennte Gespräche mit Konfliktparteien von Berg-Karabach ab

US-Außenminister Mike Pompeo hat am Freitag Vertreter beider Seiten des Konflikts um die Kaukasusregion Berg-Karabach zu separaten Gesprächen in Washington empfangen. Der aserbaidschanische Außenminister Jeyhun Bayramow und der armenische Außenminister Sohrab Mnatsakanjan hatten zuvor ein Dreier-Treffen ausgeschlossen.
Vor den Gesprächen hatte Pompeo die Erwartungen niedrig gehalten. Er verwies darauf, dass bisher vereinbarte Waffenruhen nicht hielten. "Es ist eine komplizierte diplomatische Situation", sagte er am Mittwoch vor Journalisten.
Bislang hat insbesondere Russland eine Vermittlerrolle in dem Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien eingenommen. Die USA verhielten sich weitgehend neutral. Gemeinsam mit Russland und Frankreich leiten sie die sogenannte Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die 1992 zur Entschärfung des Konflikts um Berg-Karabach eingerichtet worden war.
Der militärische Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach war Ende September wieder aufgeflammt. Eine am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal vereinbarte Waffenruhe hatte sich nach kurzer Zeit erneut als brüchig erwiesen.
Berg-Karabach hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.
(V.Korablyov--DTZ)