Deutsche Tageszeitung - Georgien wählt neues Parlament

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Georgien wählt neues Parlament


Georgien wählt neues Parlament
Georgien wählt neues Parlament / Foto: ©

Die Georgier haben am Samstag ein neues Parlament gewählt. Die Opposition hat sich für den Urnengang zusammengeschlossen, um die Regierungspartei Georgischer Traum des Milliardärs Bidsina Iwanischwili abzulösen. Die seit 2012 regierende Partei ist angesichts von wirtschaftlichen Problemen und Korruptionsvorwürfen zunehmend unbeliebt.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Angeführt wird die Opposition von der Partei Vereinigte Nationale Bewegung (UNM) des im ukrainischen Exil lebenden Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili. Am Donnerstag hatten sich in der Hauptstadt Tiflis zehntausende Anhänger Saakaschwilis versammelt. "Georgien ist aufgewacht", sagte der Ex-Präsident in einer Videobotschaft.

Der 52-jährige Saakaschwili war 2013 aus der Kaukasus-Republik geflüchtet, um einer möglichen Gefängnisstrafe wegen Machtmissbrauchs zu entgehen. Ein Wahlsieg der Opposition könnte seine Rückkehr ermöglichen.

Saakaschwili und Iwanischwili, der reichste Mann des Landes, dominieren seit Jahrzehnten die Politik Georgiens. Kritiker werfen Iwanischwili vor, die Korruption im Land zu begünstigen und Oppositionelle unter Druck zu setzen. "Ein Oligarch, der etwa 40 Prozent des georgischen Vermögens besitzt, hat sich das Land angeeignet", sagte Saakaschwili der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview.

Saakaschwili war selbst von 2004 bis 2013 Präsident Georgiens. In dieser Zeit setzte er tiefgreifende Wirtschaftsreformen durch, Kritiker warfen jedoch auch ihm zunehmend autokratische Züge vor.

Sowohl die Regierung als auch die Opposition zeigten sich vor dem Urnengang siegessicher, Experten zufolge ist der Wahlausgang jedoch ungewiss. Da Georgien ein sehr komplexes Wahlsystem hat, könnte die genaue Zusammensetzung des neuen Parlaments erst Ende November feststehen.

Vor einem Wahllokal in Tiflis standen schon am Morgen dutzende Menschen Schlange. Die Wahllokale sollten bis 17.00 Uhr (MEZ) geöffnet bleiben. Beobachtet wurde der Urnengang von Wahlbeobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). In dem Kaukasus-Land mit seinen vier Millionen Einwohnern kam es nach Wahlen immer wieder zu heftigen Protesten. Nur einmal - 2012 - gelang ein geordneter Machtwechsel.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Kallas ruft westliche Verbündete zu Einigkeit gegenüber Russland auf

Angesichts der anhaltenden Differenzen zwischen den USA und den meisten anderen Nato-Staaten zum Ukraine-Krieg hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas die Verbündeten zur Einheit aufgerufen. "Russland hat gegen die Nato und die EU keine Chance", sagte Kallas am Mittwoch in einer Rede vor dem Europäischen Parlament und forderte: "Aber wir müssen zusammenhalten." Aus Kiew verlautete unterdessen, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Nato-Gipfel in der kommenden Woche in Den Haag reisen will.

Frankreich will Migrantenboote auf dem Ärmelkanal stoppen

Frankreich will Flüchtlingsboote auf dem Ärmelkanal künftig bis zu 300 Meter von der Küste entfernt abfangen. "Wir möchten die Doktrin ändern, um 'Taxiboote' im flachen Wasser bis zu 300 Meter von der Küste entfernt anhalten können", hieß es am Montag in Ministeriumskreisen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Schleuser nutzen seit mehreren Jahren sogenannte "Taxiboote", die Migranten im flachen Wasser vor der Küste abholen, um Grenzschützern an Land zu entgehen.

Linke fordert Rücküberstellung von Maja T. aus Haft in Ungarn nach Deutschland

Die Linke pocht auf die Rücküberstellung der in Ungarn inhaftierten deutschen Person Maja T. nach Deutschland. Maja T., die sich als nicht-binärer Mensch definiert, befindet sich seit knapp zwei Wochen in Budapest im Hungerstreik. "Die Bundesregierung darf nicht weiter wegschauen, wie Ungarn ein Exempel an der antifaschistischen Person statuiert", erklärte der Linken-Fraktionschef im Europaparlament, Martin Schirdewan, am Mittwoch.

Kabinett ernennt Top-Diplomaten Jäger zum neuen BND-Chef

Der deutsche Top-Diplomat Martin Jäger wird neuer Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND). Das Bundeskabinett berief den 60-Jährigen am Mittwoch zum Nachfolger des bisherigen Präsidenten des Auslandsgeheimdienstes, Bruno Kahl, wie der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer mitteilte. Jäger ist bisher deutscher Botschafter in der Ukraine.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild