Deutsche Tageszeitung - Präsidentenwahl in Elfenbeinküste von Protesten und Boykottaufrufen überschattet

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Präsidentenwahl in Elfenbeinküste von Protesten und Boykottaufrufen überschattet


Präsidentenwahl in Elfenbeinküste von Protesten und Boykottaufrufen überschattet
Präsidentenwahl in Elfenbeinküste von Protesten und Boykottaufrufen überschattet / Foto: ©

Überschattet von Protesten und Boykottaufrufen hat die westafrikanische Elfenbeinküste am Samstag einen neuen Präsidenten gewählt. Staatschef Alassane Ouattara wollte sich dabei eine umstrittene dritte Amtszeit sichern. Gegen die erneute Kandidatur des 78-Jährigen gab es seit Wochen gewaltsame Proteste, bei denen mindestens 30 Menschen getötet wurden.

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Am Wahltag waren mehr als 35.000 Polizisten und andere Sicherheitskräfte im Einsatz. Trotzdem gab es einige Zwischenfälle. Bei Djebonoua blockierten Demonstranten nach Angaben von Anwohnern eine Hauptstraße, die vom Regierungssitz Abidjan in den Norden führt. In Brobo nahe der zweitgrößten Stadt Bouaké wurden Wahlunterlagen angezündet, wie die Wahlkommission mitteilte. Auch in Daoukro, der Hochburg von Oppositionskandidat Henri Konan Bédié, fehlten Stimmzettel. Jugendliche Demonstranten errichteten Barrikaden.

Auch nach der Wahl wird neue Gewalt befürchtet. Bei einer schweren Nachwahlkrise in den Jahren 2010 und 2011 waren in dem französischsprachigen Land rund 3000 Menschen getötet worden.

Ouattara hatte noch im März gesagt, dass er keine dritte Amtszeit anstrebe. Er vollzog dann eine Kehrtwende, nachdem sein Favorit für seine Nachfolge, Ministerpräsident Amadou Gon Coulibaly, im Juli gestorben war.

In der Verfassung der Elfenbeinküste sind maximal zwei Amtszeiten für den Staatschef vorgesehen. Dennoch erlaubte das Verfassungsgericht Ouattara die erneute Kandidatur. Die umstrittene Begründung lautete, dass nach einer Verfassungsänderung im Jahr 2016 die Zählung der Amtszeiten neu begonnen habe.

Zugleich schloss das Verfassungsgericht den früheren Präsidenten Laurent Gbagbo sowie Ex-Rebellenführer Guillaume Soro von der Präsidentschaftswahl aus. Insgesamt erlaubte das Gericht nur die Kandidatur von vier der ursprünglich 44 Bewerber, darunter der langjährige Oppositionsführer Bédié.

Wann das Wahlergebnis vorliegen wird, ist unklar. Offiziell haben die Behörden dafür fünf Tage Zeit.

(I.Beryonev--DTZ)

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