Deutsche Tageszeitung - VGH Baden-Württemberg weist sechs Eilanträge gegen Corona-Verordnung ab

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

VGH Baden-Württemberg weist sechs Eilanträge gegen Corona-Verordnung ab


VGH Baden-Württemberg weist sechs Eilanträge gegen Corona-Verordnung ab
VGH Baden-Württemberg weist sechs Eilanträge gegen Corona-Verordnung ab / Foto: ©

In einer Pandemie mit "diffusem Infektionsgeschehen" kann es sachliche Gründe für Ungleichbehandlungen geben. Mit dieser Begründung hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim am Freitag sechs Eilanträge von Betrieben gegen die Schließung wegen der neuen Corona-Verordnung des Landes abgelehnt. Das Gericht machte aber deutlich, dass noch offen sei, ob die Landesregierung solche Differenzierungen vornehmen dürfe. (Az. 1 S 3382/20 u.a.)

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Geklagt hatten ein Restaurant, ein Hotel mit Sauna, Schwimmbad und Restaurant, ein Bistro, ein Fitnessstudio, ein Kosmetikstudio und ein Konzertveranstalter. Sie müssen wegen der seit dem 2. November geltenden Coronaverordnung der Landesregierung vorübergehend schließen, während andere Branchen wie etwa der Einzelhandel geöffnet bleiben.

Im Eilverfahren blieb allerdings offen, ob die Regierung die unterschiedliche Behandlung verschiedener Branchen, "für die es keine rein infektionsschutzrechtlichen Gründe" gebe, überhaupt entscheiden darf - oder ob dies dem Parlament als Gesetzgeber vorbehalten ist. Diese Frage stellt sich dem Gericht zufolge umso dringlicher, wenn die Landesregierung Ungleichbehandlungen zu einem Zeitpunkt vornehme, zu dem die Bevölkerung bereits längere Zeit "erheblichen Grundrechtseingriffen zur Bekämpfung einer Pandemie ausgesetzt" sei.

Grundsätzlich müsse sich die Landesregierung am Infektionsschutz ausrichten. Aber auch überragend wichtige Gründe des Gemeinwohls könnten eine solche Ungleichbehandlung rechtfertigen, beispielsweise wenn Lebensmittelmärkte zur Grundversorgung bevorzugt öffnen dürften. So habe die Landesregierung allerdings nicht differenziert und auch nicht streng nach Infektionsschutz - was beispielsweise dazu führe, dass der Einzelhandel "bei möglicherweise vergleichbaren infektionsschutzrechtlichen Gefährdungslagen" wie die Antragsteller nicht schließen müsse.

Dennoch sei der Eingriff in das Grundrecht auf Berufsfreiheit wegen der von der Bundesregierung beschlossenen Entschädigungen voraussichtlich verhältnismäßig. Die gravierenden Folgen für Leib und Leben vieler an Covid-19 Erkrankter und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems seien hier stärker zu gewichten.

Beim VGH Baden-Württemberg sind etwa 30 Verfahren zur neuen Corona-Verordnung eingegangen, darunter vor allem Eilanträge. Bislang wurden alle abgelehnt. Mitte Oktober hatte das Gericht das Beherbergungsverbot der damaligen baden-württembergischen Coronaverordnung gekippt.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

USA schließen Botschaft in Jerusalem bis Freitag

Am fünften Tag der militärischen Konfrontation zwischen Israel und dem Iran haben die USA angekündigt, ihre Botschaft in Jerusalem vorerst zu schließen. Aufgrund der "aktuellen Sicherheitslage im anhaltenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran" werde die US-Botschaft ab Mittwoch und bis Freitag geschlossen, erklärte die Botschaft am Dienstagabend (Ortszeit) auf ihrer Website.

Kanada und Indien beenden diplomatische Krise - entsenden wieder Botschafter

Kanada und Indien haben eine monatelange diplomatische Krise beigelegt: Bei einem Treffen am Rande des G7-Gipfels verständigten sich Kanadas Premierminister Mark Carney und Indiens Regierungschef Narendra Modi darauf, erneut Botschafter in die jeweiligen Hauptstädte zu entsenden. "Der reguläre Dienst für Bürger und Unternehmen" solle in beiden Ländern wieder aufgenommen werden, erklärte Carneys Büro am Dienstag (Ortszeit). Mit dem Schritt beendeten die beiden Regierungschefs ein diplomatisches Zerwürfnis infolge der Ermordung eines Sikh-Separatisten in Kanada.

Außenminister Wadephul empfängt jordanischen Kollegen Safadi

Vor dem Hintergrund der militärischen Konflikte im Nahen Osten empfängt Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) am Mittwoch seinen jordanischen Kollegen Ayman Safadi in Berlin. Im Anschluss an die Gespräche im Auswärtigen Amt wollen Wadephul und Safadi gegen 14.15 Uhr vor die Presse treten.

Bundespräsident Steinmeier beginnt mehrtägigen Besuch in Japan

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beginnt am Mittwoch einen mehrtägigen Besuch in Japan. Mit seiner Reise will er die enge politische und wirtschaftliche Partnerschaft mit Japan bekräftigen und Deutschlands Interesse an einem vertieften Austausch mit dem "Schlüsselpartner" Japan "in geopolitisch unsicheren Zeiten" unterstreichen. Begleitet wird er von der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär (CSU), sowie von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild