Deutsche Tageszeitung - Facebook löscht Trump-Video mit Botschaft an demonstrierende Anhänger

Facebook löscht Trump-Video mit Botschaft an demonstrierende Anhänger


Facebook löscht Trump-Video mit Botschaft an demonstrierende Anhänger
Facebook löscht Trump-Video mit Botschaft an demonstrierende Anhänger / Foto: ©

Angesichts der Randale am Sitz des US-Kongresses hat das Onlinenetzwerk Facebook ein Video des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump gelöscht, in dem er sich an seine demonstrierenden Anhänger in Washington wendet. "Es handelt sich um einen Notfall, und wir ergreifen angemessene Notfallmaßnahmen", erklärte Facebook-Vizechef Guy Rosen am Mittwochabend (Ortszeit).

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Trump verstärke mit seiner Videobotschaft das "Risiko der andauernden Gewalt, anstatt es zu verringern", begründete Rosen die Entscheidung. Auch die Onlineplattform YouTube löschte das Video, wie das Fachportal "The Verge" berichtete.

In dem kurz zuvor veröffentlichten Clip hatte Trump seine demonstrierenden Anhänger nach der Erstürmung des Kapitols in Washington dazu aufgerufen, "nach Hause" zu gehen. Allerdings wiederholte Trump zugleich seine unbelegten Behauptungen eines massiven Betrugs bei der Präsidentschaftswahl und versicherte seinen Anhängern: "Wir lieben euch."

Der Onlinedienst Twitter schränkte derweil die Verbreitung von Botschaften massiv ein, die den Sturm auf das Kapitol angefacht hatten. Der Schritt betrifft nach Angaben des Unternehmens Inhalte, die von dem Dienst mit Warnhinweisen wegen mutmaßlicher Falschinformationen versehen wurden. Diese Tweets konnten demnach nicht mehr weiterverbreitet, kommentiert oder mit einem Like versehen werden. Twitter begründete den Schritt mit dem "Risiko von Gewalt". Von den Einschränkungen war auch das Video Trumps betroffen.

Militante Anhänger Trumps hatten am Mittwoch das Kapitol gestürmt, nachdem der abgewählte Präsident sie in einer Rede zum Protest gegen den Ausgang der Wahl vom 3. November aufgerufen hatte. Eine dort stattfindende Kongresssitzung zur formellen Bestätigung von Bidens Sieg musste daraufhin abgebrochen werden.

(V.Sørensen--DTZ)

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