Deutsche Tageszeitung - Trump will Corona-Einreisesperren für Europäer aufheben - Biden lehnt Plan ab

Trump will Corona-Einreisesperren für Europäer aufheben - Biden lehnt Plan ab


Trump will Corona-Einreisesperren für Europäer aufheben - Biden lehnt Plan ab
Trump will Corona-Einreisesperren für Europäer aufheben - Biden lehnt Plan ab / Foto: ©

Offener Streit über die US-Corona-Einreisesperren für Europäer: Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat ein Ende der Einreiseverbote angekündigt - sein Nachfolger Joe Biden hat dem aber umgehend eine Absage erteilt. Das Weiße Haus erklärte am Montagabend (Ortszeit), Reisende aus dem Schengen-Raum, Großbritannien, Irland und auch Brasilien dürften ab dem 26. Januar wieder in die USA einreisen. Voraussetzung sei ein negativer Corona-Test.

Textgröße ändern:

Bidens Sprecherin Jen Psaki entgegnete aber umgehend im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Beschränkungen sollten nicht aufgehoben werden. Vielmehr sollten die Sicherheitsmaßnahmen bei internationalen Reisen noch verstärkt werden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

"Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um Beschränkungen bei internationalen Reisen aufzuheben", erklärte Psaki und verwies auf die Verschlimmerung der Pandemie und das Auftreten noch ansteckenderer Virusvarianten.

Trumps Amtszeit endet am Mittwochmittag, wenn Biden vereidigt wird. Am 26. Januar wird folglich Biden im Amt sein. Der neue Präsident hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu seiner wichtigsten Aufgabe erklärt.

Die USA hatten am 11. März des vergangenen Jahres Einreiseverbote für Reisende verhängt, die sich in den vergangenen 14 Tagen im Schengen-Raum - also auch in Deutschland - aufgehalten hatten. Drei Tage später wurde dies auf Großbritannien und Irland ausgeweitet, im Mai dann auf Brasilien. Die Maßnahme hat bis heute Bestand, es gibt aber eine Reihe von Ausnahmen. Einreiseverbote gelten auch für Reisende aus China und dem Iran.

Vergangene Woche kündigte die US-Gesundheitsbehörde CDC dann an, dass ab dem 26. Januar von allen Flugreisenden in die USA ein negativer Corona-Test verlangt wird. Fluggesellschaften dürfen demnach nur noch Passagiere an Bord lassen, die ein negatives Testergebnis vorlegen können.

"Diese Maßnahme ist der beste Weg, um die Amerikaner weiterhin vor Covid-19 zu schützen und gleichzeitig eine sichere Wiederaufnahme des Reiseverkehrs zu ermöglichen", erklärte Trump nun.

Die USA sind das Land mit der höchsten Zahl der registrierten Corona-Infektionen und -Todesfälle weltweit. Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 24 Millionen Ansteckungen und rund 400.000 Tote verzeichnet.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha dauern ungeachtet der US-Friedensbemühungen an

Zwei Wochen nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha haben sich beide Seiten am Wochenende ungeachtet der Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump weiterhin unter Beschuss genommen. Laut dem thailändischen Verteidigungsministerium beschoss und bombardierte Kambodscha am Sonntag mehrere thailändische Provinzen im Grenzgebiet. Aus dem kambodschanischen Verteidigungsministerium hieß es, Thailand habe nach Mitternacht Mörsergranaten und Bomben abgefeuert. Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul hatte am Samstag eine von Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause dementiert.

Vor Berliner Ukraine-Treffen: Deutsche Außenpolitiker fordern starke Rolle Europas

Die Grünen haben die Teilnahme der USA an den Ukraine-Beratungen in Berlin über eine Waffenruhe in der Ukraine scharf kritisiert. "Wieder sitzen die USA mit am Tisch und bekommen so die Chance, alles für die Geschäftsinteressen des Trump-Clans zu manipulieren und im Sinne Putins die Linien des Denkbaren zu verschieben", sagte die Sicherheitsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sara Nanni, der "Rheinischen Post" vom Montag.

Textgröße ändern: