Deutsche Tageszeitung - Russland fordert Aufhebung der US-Sanktionen zur "Rettung" von Atomabkommen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Russland fordert Aufhebung der US-Sanktionen zur "Rettung" von Atomabkommen


Russland fordert Aufhebung der US-Sanktionen zur "Rettung" von Atomabkommen
Russland fordert Aufhebung der US-Sanktionen zur "Rettung" von Atomabkommen / Foto: ©

Russland und der Iran verlangen zur "Rettung" des internationalen Atomabkommens ein Entgegenkommen der USA. Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden müsse die Sanktionen gegen Teheran aufheben, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif in Moskau. Frankreich nahm hingegen Teheran in die Pflicht und verlangte ein Ende der iranischen "Provokationen".

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Russland und der Iran seien sich einig, dass ein Ende der US-Sanktionen Vorbedingung dafür sei, dass sich Teheran wieder an die Auflagen des Abkommens halte, sagte Lawrow.

Sarif hatte kürzlich an Biden appelliert, er müsse die "gescheiterte Politik" seines Vorgängers Donald Trump revidieren und die Strafmaßnahmen gegen sein Land aufheben. Am Dienstag bekräftigte er, dass der Iran in diesem Fall seine Verpflichtungen aus dem Abkommen wieder "komplett" einhalten werde. Sarif dankte Russland für seine Bemühungen zur "Rettung" des Abkommens, nachdem der einseitige Ausstieg der USA aus dem Vertrag "Risiken und Ängste" ausgelöst habe.

Frankreich wies die Forderungen des Iran und seines Verbündeten Russland zurück. Die Regierung in Teheran müsse ihre "Provokationen" beenden und die Verstöße gegen die Vereinbarung beenden, um eine Rückkehr der USA in das Abkommen zu ermöglichen, hieß es am Dienstag aus dem Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.

Das 2015 vereinbarte internationale Atomabkommen sollte den Iran am Bau einer Atombombe hindern und stellte das iranische Nuklearprogramm unter internationale Kontrolle. Im Mai 2018 hatte der damalige US-Präsident Trump die Vereinbarung einseitig aufgekündigt und danach im Rahmen seiner Politik des "maximalen Drucks" neue Wirtschaftssanktionen gegen Teheran verhängen lassen. Seitdem hat sich auch der Iran schrittweise aus dem Abkommen zurückgezogen und die Uran-Anreicherung vorangetrieben.

Die Regierung des neuen US-Präsidenten Biden hat grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, dem Atomabkommen mit dem Iran wieder beizutreten. Als Vorbedingung formulierte sie aber, dass der Iran seine Verpflichtungen aus dem Abkommen wieder strikt einhalten muss. Nach einer Rückkehr zu dem Abkommen solle es aber Verhandlungen über Folgeabkommen geben, um die Atombeschränkungen gegen den Iran zu "verschärfen und zu verlängern", hatte Biden im Dezember gesagt. Dabei solle es dann auch um das iranische Raketenprogramm gehen.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Mindestens 19 Tote und fast 300 Verletzte bei russischen Angriffen auf Dnipro

Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro und Umgebung sind am Dienstag nach ukrainischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Knapp 300 Menschen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Nach den jüngsten Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, wurden in Dnipro 17 Menschen getötet, zwei weitere Menschen seien im nahegelegenen Samar getötet worden. Damit handelte es sich um einen der schwersten russischen Angriffe der vergangenen Wochen.

Restrisiko Trump: Nato-Gipfel in Den Haag begonnen

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland und mit einem als unberechenbar geltenden US-Präsidenten Donald Trump hat in Den Haag der Nato-Gipfel der Staats- und Regierungschefs begonnen. Trump landete am Dienstagabend auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam und fuhr im Anschluss direkt zum Empfang des niederländischen Königspaars ins Schloss Huis ten Bosch. Bei ihrem Treffen wollen die Nato-Länder eine massive Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben beschließen - und damit auch die USA als Bündnispartner an Bord halten.

Frankreichs Nationalversammlung stimmt gegen Moratorium für erneuerbare Energien

Die französische Nationalversammlung hat einen vorläufigen Stopp des Ausbaus erneuerbarer Energien abgelehnt. Die Abgeordneten der Nationalversammlung stimmten am Dienstag mit 377 zu 142 Stimmen gegen den Gesetzesvorschlag. In der vergangenen Woche war mit den Stimmen der Rechtspopulisten überraschend ein Änderungsantrag durchgegangen, der ein Moratorium für neue Wind- und Solaranlagen vorsah.

Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und Iran in Kraft getreten

Nach der Verkündung einer Waffenruhe im Krieg zwischen dem Iran und Israel durch US-Präsident Donald Trump haben sich beide Seiten kooperativ gezeigt. Die israelische Regierung erklärte am Dienstagnachmittag, von weiteren Angriffen auf den Iran Abstand genommen zu haben. Der Iran will nach eigenen Angaben die Waffenruhe respektieren, sofern sich auch Israel an die Bedingungen hält. Trump hatte zunächst beiden Seiten Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen. Die Waffenruhe wurde international begrüßt.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild