
Tausende demonstrieren am Jahrestag der "Hirak"-Protestbewegung in Algerien

Am zweiten Jahrestag der "Hirak"-Protestbewegung sind in Algerien tausende Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Algier gab es am Montag den größten Protestzug seit März 2020, als die "Hirak"-Proteste durch die Corona-Krise gestoppt wurden. Auch in anderen algerischen Städten gab es Demonstrationen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Die algerische Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sie errichtete laut Augenzeugen Straßensperren auf mehreren Zufahrtsstraßen nach Algier. Über der Stadt war das Kreisen von Hubschraubern zu hören. Die Sicherheitskräfte führten auch verschärfte Kontrollen aus.
Die "Hirak"-Protestbewegung, die am 22. Februar 2019 begann, hatte zum Sturz des langjährigen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika geführt. Die Protestbewegung besteht noch immer und fordert eine grundlegende Änderung des politischen Systems, das seit der Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich im Jahr 1962 besteht. Auch der amtierende Präsident Abdelmadjid Tebboune gilt vielen Algeriern als Vertreter der alten Elite.
Tebboune ordnete am Sonntag angesichts wieder aufkeimender Proteste die Auflösung der Nationalversammlung an und machte damit den Weg für eine Neuwahl des Parlaments frei.
(I.Beryonev--DTZ)