Deutsche Tageszeitung - Neue Linken-Führung will Unions-geführte Bundesregierung ablösen

Neue Linken-Führung will Unions-geführte Bundesregierung ablösen


Neue Linken-Führung will Unions-geführte Bundesregierung ablösen
Neue Linken-Führung will Unions-geführte Bundesregierung ablösen / Foto: ©

Die neue Linken-Führung zieht mit dem Anspruch ins Wahljahr, eine neuerliche Bundesregierung unter Führung der Union zu verhindern. Die bisherige Koalition solle durch ein "progressives Bündnis" abgelöst werden, in dem auch die Linke Verantwortung übernehmen würde, sagte Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Montag auf der ersten Pressekonferenz nach ihrer Wahl in Berlin. Es gehe darum, "im Hier und Jetzt die Lebensverhältnisse zu verändern".

Textgröße ändern:

Die Ko-Vorsitzende Janine Wissler sagte, es werde ein "Politikwechsel" in Deutschland gebraucht. Wenn es nach der Bundestagswahl eine Mehrheit für ein rot-rot-grünes Bündnis gebe, solle damit "verantwortungsvoll" umgegangen und ernsthaft verhandelt werden. Hennig-Wellsow ist bislang Partei- und Fraktionsvorsitzende in Thüringen und tritt vehement für eine Regierungsbeteiligung ein, die hessische Fraktionschefin Wissler ist in dieser Frage deutlich kritischer.

"Unser politischer Kontrahent ist zuallererst die CDU", sagte Hennig-Wellsow. Positiv äußerte sie sich über das Wahlprogramm der SPD, das die Führungsgremien der Sozialdemokraten am Montag berieten. Die SPD entwickle sich in eine Richtung hin zu mehr Gemeinsamkeiten mit den Linken. "Wir sehen, dass sich die SPD bewegt." Wissler sagte, es sei "eine gute Sache", wenn sich die SPD neu aufstelle. Letztlich werde sich die Partei aber an ihren Taten messen lassen müssen.

Die SPD plädiert in dem Entwurf für ihr Programm zur Bundestagswahl ähnlich wie die Linke für die Einführung einer Vermögensteuer und plädiert zudem für eine stärkere Besteuerung von besonders hohen Einkommen. Zudem bekräftigen die Sozialdemokraten ihre Forderung nach einer Abkehr vom Hartz-IV-System, wie es auch die Linke verlangt.

Hennig-Wellsow und Wissler waren am Samstag auf dem digitalen Parteitag der Linken zu neuen Vorsitzenden gewählt worden. Sie lösen die beiden bisherigen Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger ab, die nach fast neun Jahren im Amt nicht erneut antraten.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Behörden in Kiew melden massive russische Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt

Die ukrainische Hauptstadt Kiew und ihre Umgebung sind in der Nacht zu Montag erneut Ziele heftiger russischer Drohnenangriffe geworden. Eine Frau sei "infolge des feindlichen Angriffs im Bezirk Bila Zerkwa an ihren Verletzungen" gestorben, teilte Mykola Kalaschnyk von der Kiewer Militärverwaltung am Montag mit. Zwei Verletzte wurden ihm zufolge ins Krankenhaus eingeliefert, weitere Verletzte würden vor Ort medizinisch versorgt.

Trump bekräftigt "monumentale Schäden" an von USA angegriffenen iranischen Atomanlagen

Die von den USA angegriffenen iranischen Atomanlagen sind laut US-Präsident Donald Trump weitestgehend vernichtet worden. "Monumentale Schäden wurden an allen Nuklearanlagen im Iran angerichtet, wie Satellitenbilder zeigen", erklärte Trump am Sonntag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. "Vernichtung ist ein zutreffender Begriff" schrieb er. Angaben zu den Bildern, auf die er sich bezog, machte er zunächst nicht.

Guterres warnt bei UN-Sondersitzung vor "Zyklus der Zerstörung" in Nahost

UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg gegen den Iran vor einem "Zyklus der Zerstörung" gewarnt. Der Eintritt der USA in den israelischen Krieg gegen den Iran markiere eine "gefährliche Wende" in der Region, sagte Guterres am Sonntag in New York. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, forderte in einer Videobotschaft ebenfalls Zurückhaltung und äußerte Besorgnis über eine "mögliche Ausweitung" des Konflikts.

Mindestens 20 Tote bei Anschlag auf Kirche in Damaskus

Bei einem Anschlag auf eine Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Sonntag nach Regierungsangaben mindestens 20 Menschen getötet worden. 52 weitere wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums verletzt. Ein Selbstmordattentäter sei in die St. Elias-Kirche eingedrungen, habe das Feuer eröffnet und sich dann in die Luft gesprengt, gab das Innenministerium bekannt. Es machte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich.

Textgröße ändern: