Deutsche Tageszeitung - Hunderte Thailänder protestieren erneut gegen vom Militär beherrschte Regierung

Hunderte Thailänder protestieren erneut gegen vom Militär beherrschte Regierung


Hunderte Thailänder protestieren erneut gegen vom Militär beherrschte Regierung
Hunderte Thailänder protestieren erneut gegen vom Militär beherrschte Regierung / Foto: ©

Ungeachtet des jüngsten gewaltsamen Vorgehens der Polizei gegen Demonstranten in Thailand sind in Bangkok erneut hunderte Menschen gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Sie zogen am Samstag zum Strafgericht der Hauptstadt und zündeten vor dem Gebäude Feuer an. Immer wieder skandierten die Demonstranten mit Blick auf Regierungschef Prayut Chan-O-Cha: "Prayut, hau ab".

Textgröße ändern:

Zudem forderten die Demonstranten die Abschaffung des umstrittenen Monarchie-Gesetzes. Dieses sieht bei "Majestätsbeleidigung" hohe Haftstrafen vor. Es wird von der von den Militärs beherrschten Regierung immer wieder genutzt, um Gegner festnehmen und ins Gefängnis stecken zu lassen. Am vergangenen Wochenende war die Polizei mit Gummigeschossen, Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen.

Bei den Teilnehmern der seit Monaten anhaltenden Proteste handelt es sich vor allem um Jugendliche und junge Erwachsene. Aber auch ältere Menschen beteiligten sich zunehmend: "Die junge Generation hat das gleiche Ziel wie ich", sagte etwa der 51-jährige Kanokwan am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. "Ich habe keine Angst vor der Gewalt. Ich will eine neue Regierung, eine neue Verfassung und eine Reform der Monarchie."

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Bundeskanzler Merz will nach Streit um Richterwahl in Koalition "nachjustieren"

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hält seine Koalition nach dem Streit um die gescheiterte Neuwahl von Verfassungsrichtern nicht für beschädigt. Bei einem Besuch des bayerischen Kabinetts auf der Zugspitze sagte Merz am Dienstag, in den mittlerweile zehn Wochen seiner Bundesregierung habe es zwei Themen gegeben, bei denen seine Regierung nachjustieren müsse. Kommunikativ sei die Debatte um die Stromsteuer nicht gut gelaufen, handwerklich das Thema Richterwahl.

Trump kündigt Patriot-Lieferungen für die Ukraine an und setzt Putin 50-Tage-Frist

US-Präsident Donald Trump hat die Gangart gegenüber Russland wegen des Ukraine-Kriegs verschärft: Er kündigte am Montag die Lieferung von Patriot-Abwehrsystemen für die Ukraine an und setzte Kreml-Chef Wladimir Putin eine Frist von 50 Tagen, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Bezahlen sollen für die Patriots allerdings europäische Länder wie Deutschland. Deutschland kündigte an, zwei Patriot-Systeme im Wert von insgesamt zwei Milliarden Euro von den USA kaufen zu wollen, um sie an Kiew weiterzugeben. Der Kreml bezeichnete Trumps Äußerungen am Dienstag als "sehr ernst".

Nach Wahlschlappen: Grüne wollen Osten stärker in Fokus nehmen

Nach den Wahlniederlagen im vergangenen Jahr in einer Reihe von ostdeutschen Ländern wollen sich die Grünen stärker gesamtdeutsch aufstellen und dabei gezielt den Fokus auf Ostdeutschland legen. Die Partei beschloss die Gründung eines Vorstandsbeirats Bündnisgrüner Osten, der kommende Woche erstmals tagen will, wie Ko-Parteichef Felix Banaszak und der stellvertretende Bundesvorsitzende Heiko Knopf am Dienstag erläuterten. Die Grünen wollen außerdem im Osten präsenter sein.

Karlsruhe: Deutschland muss nicht gegen US-Drohnenangriffe via Ramstein vorgehen

Deutschland muss nicht gegen US-Drohnenangriffe im Jemen vorgehen, für die der Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz genutzt wird. Das Bundesverfassungsgericht wies am Dienstag in Karlsruhe eine Verfassungsbeschwerde von zwei Männern aus dem Jemen zurück. Es entschied allerdings, dass Deutschland in bestimmten Fällen auch Ausländer im Ausland schützen muss. (Az. 2 BvR 508/21)

Textgröße ändern: