Deutsche Tageszeitung - Japan und USA warnen China vor "destabilisierendem Verhalten"

Japan und USA warnen China vor "destabilisierendem Verhalten"


Japan und USA warnen China vor "destabilisierendem Verhalten"
Japan und USA warnen China vor "destabilisierendem Verhalten" / Foto: ©

Die Außen- und Verteidigungsminister der USA und Japans haben China bei einem Treffen in Tokio vor "Zwangsmaßnahmen und destabilisierendem Verhalten" gewarnt. Pentagon-Chef Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken erklärten am Dienstag gemeinsam mit ihren japanischen Kollegen, "Chinas Verhalten stellt dort, wo es mit der bestehenden internationalen Ordnung nicht vereinbar ist, eine politische, wirtschaftliche, militärische und technologische Herausforderung dar". Die Minister seien entschlossen, gegen derartiges Verhalten in der Region vorzugehen.

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An die Adresse Pjöngjangs gerichtet forderten die Minister eine "vollständige Denuklearisierung". Das Waffenarsenal Nordkoreas stelle eine "Bedrohung für den internationalen Frieden und die Stabilität dar". Am Dienstagmorgen hatte die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un die USA mit scharfen Worten angegriffen. Blinken kommentierte die Äußerungen nicht.

Japan und die USA seien "entschlossen, mit der Herausforderung durch Nordkorea umzugehen", sagte Blinken. Dies gelte sowohl für dessen Nuklearprogramm als auch für Menschenrechtsverletzungen.

Bereits am Montag hatte das US-Verteidigungsministerium mit Blick auf Taiwan mitgeteilt, Chinas beschleunigte Modernisierung seines Militärs stelle eine wachsende Bedrohung für die Insel dar. "Da ihre Fähigkeiten zunehmen, achten wir natürlich sehr genau auf das militärische Gleichgewicht in der Straße von Taiwan", sagte ein hochrangiger Beamter.

China beansprucht Taiwan als Teil der Volksrepublik. Taiwan hatte sich 1949 am Ende eines Bürgerkriegs von der Volksrepublik China losgesagt. Die 23 Millionen Einwohner der demokratisch regierten Insel fürchten eine Invasion durch die Volksrepublik.

Die US-Minister besuchen Japan und weitere Länder in der Region, um die Beziehungen zu Verbündeten zu verbessern. Diese waren unter der Regierung von Ex-Präsident Donald Trump in den vergangenen Jahren zum Teil stark belastet worden.

Lloyd und Blinken reisten getrennt an und trafen sich in Japan auf der ersten Etappe ihrer Reise mit Ministerpräsident Yoshihide Suga und ihren Amtskollegen. Geplant ist im Anschluss ein Besuch in Südkorea, bevor Verteidigungsminister Austin Indien besuchen will und Blinken in die USA zurückreist.

(V.Sørensen--DTZ)

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