Deutsche Tageszeitung - Umfrage: Knappe Mehrheit findet Stopp von Astrazeneca-Impfungen richtig

Umfrage: Knappe Mehrheit findet Stopp von Astrazeneca-Impfungen richtig


Umfrage: Knappe Mehrheit findet Stopp von Astrazeneca-Impfungen richtig
Umfrage: Knappe Mehrheit findet Stopp von Astrazeneca-Impfungen richtig / Foto: ©

Die Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca trifft bei einer knappen Mehrheit der Deutschen auf Zustimmung. In einer Blitzumfrage für RTL und ntv sagten 54 Prozent der Teilnehmenden, das Vorgehen sei verantwortungsvoll, wie die Sender am Mittwoch mitteilten. 39 Prozent der Befragten erklärten demnach, das Aussetzen der Impfungen sei übertrieben.

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Die Verwendung des Impfstoffs war in Deutschland am Montag vorerst gestoppt worden; eine ganze Reihe von anderen Ländern traf die gleiche Entscheidung. Hintergrund sind Fälle von Thrombosen der Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung. Dies soll nun genauer untersucht werden.

An der grundsätzlichen Impfbereitschaft in der Bevölkerung ändert die Entscheidung zu Astrazeneca der Erhebung zufolge wenig: 71 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, sie wollten sich gegen das Coronavirus impfen lassen, sobald sie die Möglichkeit haben. In der vorhergehenden Befragung Anfang März hatten dies 73 Prozent gesagt. 13 Prozent der Deutschen möchten aktuell lieber erst einmal abwarten, sieben Prozent wollen sich gar nicht impfen lassen.

Von den klar Impfwilligen sagten den Angaben zufolge 71 Prozent, sie würden sich das Mittel von Astrazeneca spritzen lassen, sofern dies wieder erlaubt wird. Unter denen, die in Sachen Impfung zunächst abwarten wollen, liegt die Bereitschaft dazu nur bei 24 Prozent.

Über die Impfkampagne insgesamt fällen die Befragten ein vernichtendes Urteil: Lediglich ein Prozent erklärte, die Kampagne laufe bisher sehr gut, neun Prozent bewerten sie als gut. Dagegen finden 48 Prozent den bisherigen Verlauf eher schlecht, 40 Prozent sogar sehr schlecht.

Eine große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger rechnet zudem damit, dass angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionszahlen das öffentliche Leben wieder stärker eingeschränkt wird: 87 Prozent glauben, dass es zu einer erneuten Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen kommen wird.

Für die Blitzumfrage hatte das Meinungsforschungsunternehmen Forsa im Auftrag von RTL und ntv am Dienstag 1001 Menschen befragt. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit drei Prozentpunkten angegeben.

(S.A.Dudajev--DTZ)

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