
Soros-Stiftung fordert Freilassung eines in Myanmar festgenommenen Mitarbeiters

Die Open-Society-Stiftungen des US-Milliardärs George Soros haben die Freilassung eines ihrer Mitarbeiter gefordert, der von den Militärherrschern in Myanmar festgenommen wurde. Die Zentrale in New York bestritt am Dienstag (Ortszeit) Vorwürfe der neuen Machthaber in dem südostasiatischen Land, nach denen die Stiftungen eine Kampagne zum zivilen Ungehorsam mitfinanziert haben sollen. Open Society fördert in Myanmar nach eigenen Angaben seit Jahren Medien und Nichtregierungsorganisationen.
Die Anschuldigungen gegen die Open-Society-Stiftungen wurden in Myanmar am Montag von den staatlichen Medien verbreitet. Darüber hinaus hieß es in der Zeitung "Global New Light", ein Finanz-Beauftragter der Stiftungen sei in der vergangenen Woche festgenommen worden. Für weitere elf Angestellte lägen Haftbefehle vor.
Die Stiftungen forderten die "sofortige Freilassung" des Finanz-Beauftragten und äußerten sich "alarmiert" über Berichte, dass andere Mitarbeiter verhört werden sollten. Damit würden jene in Misskredit gebracht, die sich für Myanmar eine "Rückkehr zu Frieden und Demokratie" wünschten, hieß es in der Erklärung.
Nach dem Militärputsch am 1. Februar gab es in Myanmar landesweit Massenproteste. Die Demonstranten fordern die Freilassung der entmachteten de-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Die Militärjunta setzte zur Unterdrückung der Proteste zunehmend auf Gewalt. Inzwischen wurden mehr als 150 Menschen getötet.
Soros ist ein ungarischstämmiger Jude, der mit seinen Stiftungen unter anderem Bewegungen unterstützt, die sich gegen autoritäre Staatsführungen richten.
(I.Beryonev--DTZ)