Deutsche Tageszeitung - Maas sieht in Biden-Äußerungen Zeichen für härtere US-Position gegenüber Moskau

Maas sieht in Biden-Äußerungen Zeichen für härtere US-Position gegenüber Moskau


Maas sieht in Biden-Äußerungen Zeichen für härtere US-Position gegenüber Moskau
Maas sieht in Biden-Äußerungen Zeichen für härtere US-Position gegenüber Moskau / Foto: ©

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sieht in den Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über Russlands Staatschef Wladimir Putin ein Zeichen für eine härtere Haltung der USA gegenüber Moskau. Seit Bidens Einzug ins Weiße Haus sei "klar, dass es eine klare Sprache in Washington geben wird nach Russland", sagte Maas bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin.

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"Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, die Aussagen des amerikanischen Präsidenten zu kommentieren", betonte Maas. Er gehe davon aus, dass es "dort, wo wir darauf angewiesen sind, weil es sich um große globale Herausforderungen handelt, auch Dialog und Verständigung" mit Russland geben müsse.

Dies gelte etwa für die Bereiche Abrüstung und Klimawandel. Gerade Biden habe seine Bereitschaft zur Kooperation mit Moskau bereits unter Beweis gestellt, indem er in seinen ersten Amtstagen das New-Start-Abkommen mit Russland verlängert habe.

Die Spannungen zwischen Moskau und Washington hatten am Mittwoch eine neue Stufe erreicht, nachdem Biden während eines Interviews die Frage, ob er Putin für einen "Mörder" halte, bejaht hatte. Als Reaktion beorderte Russland seinen Botschafter in Washington zurück. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Äußerungen Bidens am Donnerstag als "sehr schlimm".

Putin selbst gab sich unterdessen unbeeindruckt von Bidens Verbalattacke. "Wir sehen in einem anderen Menschen immer unsere eigenen Eigenschaften und denken, dass er so sei wie wir selbst", sagte Putin am Donnerstag. Die künftigen Beziehungen zu Washington wolle er allein zum Vorteil Moskaus gestalten.

Biden nimmt seit seinem Amtsantritt im Januar eine deutlich härtere Haltung gegenüber Moskau ein als sein Vorgänger Donald Trump, dem eine übergroße Nähe zum Kreml-Chef vorgeworfen wurde.

(V.Sørensen--DTZ)

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