
Huthi-Rebellen nehmen strategisch wichtigen Berg nahe Stadt Marib ein

Bei ihrer Offensive auf die ölreiche Stadt Marib ist den Huthi-Rebellen im Jemen die Einnahme des strategisch wichtigen Bergs Hilan gelungen. Nach stundenlangen Kämpfen hätten die pro-iranischen Rebellen die Kontrolle über den Hilan übernommen, von dem aus sie Marib überblicken könnten, hieß es am Freitag aus jemenitischen Regierungskreisen. Bei den Gefechten seien dutzende Kämper auf beiden Seiten getötet oder verletzt worden.
Das strategisch wichtige Marib ist die letzte Hochburg der jemenitischen Regierung im von den Huthi-Rebellen kontrollierten nördlichen Teil des Landes. Seit Februar versuchen die Rebellen, Marib einzunehmen.
"Marib ist in Gefahr", sagte eine jemenitische Quelle der Nachrichtenagentur AFP. Der Verlust des Hilan-Bergs bedrohe die "Verteidigungslinie" der Regierungsarmee. Die Huthi-Rebellen hätten an einigen Fronten die Versorgungslinien unterbrochen. Ihre Kämpfer befänden sich nun "in Schießweite der Al-Maschdschab-Linie im Westen von Marib".
Im Jemen herrscht seit fast sechs Jahren Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten. Die Vereinten Nationen stufen die Lage im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Welt ein.
Am Donnerstag hatte der UN-Sicherheitsrat die "Eskalation" der Kämpfe um Marib verurteilt und vor einer Verschlimmerung der humanitären Krise im Jemen gewarnt. Die Gefechte bedrohten die Leben von einer Million Binnenvertriebenen sowie die Bemühungen um eine politische Lösung für den Konflikt, erklärte das UN-Gremium. Die internationale Gemeinschaft sei "zunehmend geeint" im Wunsch, dem Konflikt ein Ende zu setzen. Die Ratsmitglieder verurteilten auch den Einsatz von Kindersoldaten im Konflikt um Marib sowie Angriffe der Huthi-Rebellen in Saudi-Arabien.
(V.Korablyov--DTZ)