Deutsche Tageszeitung - Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen sichert weiter freien Zugang zu Akten zu

Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen sichert weiter freien Zugang zu Akten zu


Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen sichert weiter freien Zugang zu Akten zu
Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen sichert weiter freien Zugang zu Akten zu / Foto: ©

Vor der geplanten Neuorganisation beim Umgang mit den DDR-Stasiakten hat der scheidende Bundesbeauftragte Roland Jahn versichert, dass auch künftig ein freier Zugang zu den Akten möglich bleiben wird. "Die Akten bleiben offen", sagte Jahn am Freitag bei der Vorlage seines letzten Tätigkeitsberichts. Die Stasiakten werden künftig ins Bundesarchiv überführt, zudem wird es einen Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur geben.

Textgröße ändern:

"Aus eins mach zwei - wir verdoppeln die Kraft", zeigte sich Jahn überzeugt. Aus der Institution des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen werde zum einen das Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv und zum anderen der Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur.

Die Nutzung der Unterlagen gehe unverändert weiter, versicherte der scheidende Bundesbeauftragte. Der Zugang erfolge nach den bewährten Regeln. Noch immer stellten jeden Monat tausende Menschen einen Antrag auf Einsicht in die Akten.

Laut der Behörde stellen 30 Jahre nach der ersten Akteneinsicht pro Monat noch immer zwischen 3000 und 4500 Menschen einen Antrag auf persönliche Einsicht in die Akten. Zunehmend beschäftigen sich demnach auch Angehörige von Verstorbenen mit dem Leben ihrer Eltern oder Großeltern. Die Zahl der Anträge ging im vergangenen Jahr laut Jahn von 56.000 im Jahr 2019 auf 37.000 zurück. Er erklärte diesen Rückgang aber auch mit der Corona-Pandemie.

Jahn hob die Bedeutung der Stasi-Unterlagen für die gesamte Gesellschaft hervor. Diese könnten auch heute einen "großen Dienst" erweisen. Es gehe nicht nur um die Vergangenheit, in den Unterlagen stecke "enorm viel Stoff für die Gestaltung der Demokratie, für die Sensibilisierung für die Werte Freiheit und Menschenrechte".

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Drei Tote bei israelischem Angriff auf einzige katholische Kirche des Gazastreifens

Bei einem Angriff der israelischen Streitkräfte auf die einzige katholische Kirche des Gazastreifens sind drei Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Donnerstag mit. "Wir wissen mit Sicherheit, dass ein Panzer die Kirche direkt angegriffen hat", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzabella, dem Nachrichtenportal "Vatikan News". Die israelische Armee habe erklärt, der Angriff sei ein Versehen gewesen, "aber wir sind uns da nicht sicher", sagte er weiter.

Regierungsumbildung in Kiew: Neue Ministerpräsidentin übernimmt Amtsgeschäfte

Nach einer umfassenden Regierungsumbildung durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Julia Swyrydenko als neue Ministerpräsidentin der Ukraine die Amtsgeschäfte übernommen. Das Parlament in Kiew bestätigte am Donnerstag die Ernennung der 39-Jährigen, während ihr Amtsvorgänger, der vormalige Regierungschef Denys Schmyhal, den Posten des Verteidigungsministers übernahm.

Großbritannien will bei Parlamentswahlen Wahlrecht ab 16 Jahren einführen

In Großbritannien sollen künftig schon 16-Jährige bei Parlamentswahlen ihre Stimme abgeben dürfen. Die britische Labour-Regierung kündigte am Donnerstag eine geplante Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre sowie weitere Änderungen am Wahlsystem an.

Merz: Deutsch-britischer Vertrag soll Freiheit und Wohlstand beider Länder sichern

Der am Donnerstag von Deutschland und Großbritannien geschlossene Freundschaftsvertrag soll nach den Worten von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Freiheit und Wohlstand beider Länder sichern. "Dieser Vertrag soll unsere Beziehungen für viele Jahre und Jahrzehnte prägen", sagte Merz am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressebegegnung mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in London. "Das ist die große Verabredung, die wir heute gemeinsam getroffen haben", sagte der Kanzler.

Textgröße ändern: