Deutsche Tageszeitung - Erneut Hacker-Angriff auf deutsche Abgeordnete

Erneut Hacker-Angriff auf deutsche Abgeordnete


Erneut Hacker-Angriff auf deutsche Abgeordnete
Erneut Hacker-Angriff auf deutsche Abgeordnete / Foto: ©

Bundestagsabgeordnete sind abermals zum Ziel von Hackern geworden. "Alle betroffenen Abgeordneten" seien von den Sicherheitsbehörden und der Bundestagsverwaltung "über den Angriff und die entsprechenden Maßnahmen in Kenntnis gesetzt" worden, teilte ein Sprecher des Bundestags am Freitag auf AFP-Anfrage mit. Nach "Spiegel"-Informationen traf der Angriff die Rechner von mindestens sieben Bundestagsabgeordneten sowie auch von 31 Landtagsabgeordneten.

Textgröße ändern:

Nach den "bislang vorliegenden Informationen" habe es aber "keinen unmittelbaren Angriff auf die Infrastruktur des Deutschen Bundestages gegeben", teilte der Parlamentssprecher mit.

Nach Informationen des "Spiegel" vermuten Sicherheitsexperten den russischen Militärgeheimdienst GRU hinter den Attacken. In Deutschland wurden demnach neben Abgeordneten auch politische Aktivisten in Hamburg und Bremen angegriffen; das Magazin beruft sich in seinem Bericht auf Regierungskreise.

Sicherheitsbehörden schreiben demnach den Angriff der Gruppe "Ghostwriter" zu. Über Phishing-Emails sollen die Hacker versucht haben, die Accounts zu kapern. Ob Daten abgeflossen sind, sei noch unklar. Die angegriffenen Bundestagsabgeordneten gehören mehrheitlich den Regierungsparteien CDU/CSU und SPD an, wie der "Spiegel" weiter berichtete.

Die Gruppe "Ghostwriter" war IT-Sicherheitsexperten demnach bisher vor allem für Desinformationskampagnen bekannt. Das Magazin verwies darauf, dass die US-Sicherheitsfirma FireEye im vergangenen Jahr berichtet habe, "Ghostwriter" habe sich auf das Produzieren von Falschnachrichten spezialisiert.

Die Hacker verschafften sich demnach Zugang zu populären Nachrichtenseiten oder Blogs, um dort gefälschte Artikel oder Fotos zu veröffentlichen. Die Gruppe richte sich deutlich an russischen Sicherheitsinteressen aus, berichtete der "Spiegel" weiter aus einer Analyse von FireEye. Deutsche Sicherheitsbehörden vermuteten deshalb dahinter den russischen Geheimdienst GRU, so das Magazin.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Dobrindt: Deutschland nimmt belarussische Oppositionelle Kolesnikowa und Babariko auf

Deutschland will nach Angaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die beiden freigelassenen belarussischen Oppositionellen Maria Kolesnikowa und Viktor Babariko aufnehmen. Es handele sich um "zwei der herausragenden Persönlichkeiten" der Demokratiebewegung in Belarus, sagte Dobrindt am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD. Die Bundesregierung habe ein großes Interesse daran, dass die Demokratiebewegung "auch aus dem Ausland heraus weiter unterstützt wird", betonte der Minister. "Deswegen nehmen wir die beiden auf."

Belarussischer Dissident Bjaljazki will politischen Kampf im Exil fortsetzen

Der freigelassene Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will seinen Kampf für Demokratie in Belarus im Exil fortführen. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, die wir in Belarus gemacht haben", sagte Bjaljazki am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Litauen. Es sei "sehr wichtig", in Belarus zu sein, aber es gebe "viele Dinge", die man im Exil tun könne.

Textgröße ändern: