Deutsche Tageszeitung - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident gegen deutschlandweite Corona-Notbremse

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident gegen deutschlandweite Corona-Notbremse


Schleswig-Holsteins Ministerpräsident gegen deutschlandweite Corona-Notbremse
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident gegen deutschlandweite Corona-Notbremse / Foto: ©

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich gegen eine bundesweite Corona-Notbremse wegen des Anstiegs der Infektionszahlen ausgesprochen. Die Notbremse müsse dort gezogen werden, "wo es virologisch geboten ist", sagte Günther am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Ich glaube, es macht keinen Sinn, es überall gleichermaßen zu machen."

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Günther verwies auf Landkreise in Schleswig-Holstein, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz bei deutlich unter 50 oder sogar unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liege. "Da wäre es vollkommen unangemessen, solche Entscheidungen zu treffen", betonte Günther. Wo die Inzidenz über 100 liege, seien "verschärfte Maßnahmen absolut notwendig". So sei es auch zwischen Bund und Ländern verabredet worden.

Zur Frage, ob der Bund in der Corona-Pandemie mehr Kompetenzen brauche, sagte Günther, dass der Bund seine Kompetenzen "ja nun auch genutzt" habe. Es gebe ein Infektionsschutzgesetz, "das klare Regeln sieht, wenn man bestimmte Inzidenzen überschreitet". Auch sei auf Bundesebene ein Stufenplan für Lockerungen verabredet worden. Günther forderte, die im Stufenplan vorgesehenen Öffnungsschritte ebenso wie die Notbremse "konsequent" umzusetzen.

Bund und Länder hatten Anfang März eine Notbremse beschlossen, die bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern greifen soll. Bei drei Tagen mit entsprechenden hohen Inzidenzwerten gelten demnach wieder strengere Corona-Regeln. Diese Notbremse wird aber nicht überall strikt umgesetzt.

Ein Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der ARD-Sendung "Anne Will" am Sonntagabend hatte eine Debatte über den Kurs in der Corona-Politik ausgelöst. Merkel forderte dabei, die Länder müssten bei der Pandemiebekämpfung "nachlegen". Sie stellte ansonsten Initiativen des Bundes in Aussicht.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Berlin plant keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew

Deutschland plant nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Auf eine entsprechende Frage bei seinem Besuch am Donnerstag in Kiew antwortete der Minister: "Da Sie mir eine Frage gestellt haben, ob wir das in Erwägung ziehen, lautet meine Antwort: Nein." Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung dieser Waffe mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, mit der von der Ukraine aus Ziele weit in russisches Staatsgebiet hinein angegriffen werden könnten.

Bettnachbarin Sauerstoffgerät abgeschaltet: Türkische Seniorin wird ausgewiesen

Eine 75 Jahre alte Türkin, die in einem Mannheimer Krankenhaus ihrer Bettnachbarin das Sauerstoffgerät abschaltete, darf in die Türkei ausgewiesen werden. Ihr Verhalten sei eine schwerwiegende Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, erklärte das Verwaltungsgericht im baden-württembergischen Karlsruhe am Donnerstag. Die Frau war im September 2023 wegen versuchten Totschlags verurteilt worden.

G7-Gipfel: Bundesregierung hofft auf Einbindung Trumps

Die Bundesregierung hofft darauf, US-Präsident Donald Trump beim bevorstehenden Gipfel der sieben großen Industriestaaten (G7) in Kanada in gemeinsame Positionen des Westens einzubinden. "Das Wichtigste ist, dass wir es schaffen, als G7 ein Signal der Einigkeit zu senden", hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Der Gipfel im kanadischen Urlaubsort Kananaskis werde zeigen, in wie weit der als Kritiker des Multilateralismus bekannte US-Präsident zu einem gemeinsamen Vorgehen mit der westlichen Staatengruppe bereit sei - etwa in der Ukraine-Politik oder in Handelsfragen.

Klingbeil: Wirtschaftsreformen und Investitionen nötig gegen knappe Kassen

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat angesichts der klammen öffentlichen Haushalte die Notwendigkeit von Wirtschaftsreformen und Investitionen in die Infrastruktur betont. "Entscheidend ist, dass wir jetzt die Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze sichern", erklärte Klingbeil am Donnerstag nach der halbjährlichen Sitzung des Stabilitätsrates der Finanzminister von Bund und Ländern. "Wir sorgen deshalb für massive private und öffentliche Investitionen. Wir schaffen mit Strukturreformen gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft: mit niedrigeren Energiepreisen, weniger Bürokratie, mehr Fachkräften", betonte Klingbeil.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild