Deutsche Tageszeitung - Mit Ostereiern gegen die Junta in Myanmar

Mit Ostereiern gegen die Junta in Myanmar


Mit Ostereiern gegen die Junta in Myanmar
Mit Ostereiern gegen die Junta in Myanmar / Foto: ©

Mit immer kreativeren Mitteln wenden sich die Demonstranten in Myanmar gegen die Militärmachthaber: Am Ostersonntag verteilten Aktivisten mit politischen Botschaften versehene Ostereier in ihrer Nachbarschaft. In den Online-Diensten veröffentlichten Nutzer Ostereier mit dem Konterfei der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und Aufschriften wie "Demokratie" oder "Rettet unser Volk". In der zweitgrößten Stadt des Landes, Mandalay, gab es erneut Proteste.

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Seit dem Militärputsch am 1. Februar gehen die Sicherheitskräfte in Myanmar mit großer Brutalität gegen pro-demokratische Demonstranten vor. Am Samstag wurden in den Städten Bago und Monywa erneut vier Protest-Teilnehmer getötet. Die myanmarische Menschenrechtsgruppe AAPP bezifferte die Zahl der seit Beginn der Proteste von Polizisten oder Soldaten getöteten Demonstranten auf 557. Mindestens 2658 Zivilisten befinden sich demnach im Gewahrsam der Behörden.

International wächst wegen der anhaltenden Gewalt der Junta die Angst vor einem Bürgerkrieg in dem südostasiatischen Land. "Die Militärs haben Myanmar innerhalb weniger Wochen an den Rand einer Katastrophe getrieben", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Online-Artikel vom Sonntag.

"Alle Akteure" müssten jetzt "den Druck auf das Regime erhöhen, damit es endlich auf die Gesprächsangebote der Partner im Staatenbund Asean eingeht", forderte Maas. Niemand in der Region könne ein Interesse daran haben, "dass Myanmar im Bürgerkrieg versinkt - auch diejenigen nicht, denen es nicht um die Rettung der Demokratie geht".

Während der Druck auf Unternehmen steigt, sich aus Protest gegen die Gewalt gegen friedliche Demonstranten aus Myanmar zurückzuziehen, erklärte der französische Ölriese Total am Sonntag, er werde seine Gasproduktion in dem Land nicht stoppen. Geschäftsführer Patrick Pouyanne sagte dem "Journal du Dimanche", Total habe eine Verpflichtung für die Menschen in Myanmar. "Kann ein Unternehmen wie Total entscheiden, die elektrische Versorgung für Millionen Menschen zu beenden - und damit den Betrieb von Krankenhäusern und Firmen zu unterbrechen?", fragte Pouyanne.

Er sei "empört" über die Unterdrückung der Zivilgesellschaft in Myanmar, betonte der Total-Chef. Er sei jedoch nicht bereit, "zum Schaden unserer lokalen Beschäftigten" und der myanmarischen Bevölkerung zu handeln, die bereits jetzt "so sehr leidet".

Zuvor hatte die französische Elektrizitätsgesellschaft EDF ihre Aktivitäten in Myanmar gestoppt. Im März hatten auch die italienische Modemarke Benetton und der schwedische Bekleidungskonzern H&M erklärt, vorerst keine Aufträge mehr in Myanmar zu vergeben.

(U.Beriyev--DTZ)

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