Deutsche Tageszeitung - Erneut Ausschreitungen nach Tod von jungem Schwarzen in den USA

Erneut Ausschreitungen nach Tod von jungem Schwarzen in den USA


Erneut Ausschreitungen nach Tod von jungem Schwarzen in den USA
Erneut Ausschreitungen nach Tod von jungem Schwarzen in den USA / Foto: ©

Die dritte Nacht in Folge hat es in den USA nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einer Verkehrskontrolle Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Mehr als 60 Menschen wurden in der Nacht zum Mittwoch in der Stadt Brooklyn Center festgenommen, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten. Polizisten setzten demnach Blendgranaten gegen knapp eintausend Demonstranten ein, aus deren Reihen Flaschen und Steine geworfen wurden.

Textgröße ändern:

Am Sonntag war in dem Vorort von Minneapolis der 20-jährige Daunte Wright von einer Polizistin erschossen worden, knapp ein Jahr nachdem der Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz getötet worden war. Am Dienstag trafen sich Angehörige beider Familien und forderten ein Ende der tödlichen Polizeigewalt von weißen Beamten gegen unbewaffnete Schwarze.

"Die Welt ist traumatisiert zu sehen, wie ein weiterer Afroamerikaner ermordet wird", sagte Floyds Bruder Philonise bei einer Pressekonferenz mit Angehörigen von Wright. "Wir sind hier und wir werden für Gerechtigkeit für diese Familie kämpfen", sagte er.

Die Polizistin, die inzwischen ihren Dienst quittierte, hatte offenbar versehentlich anstelle ihres Tasers ihre Dienstwaffe gezogen und abgefeuert, als Wright sich seiner Festnahme widersetzte. Ihr drohen jetzt strafrechtliche Konsequenzen. Die Familien wiesen die Erklärung der Behörden zurück. "Ein Fehler? Eine Handfeuerwaffe mit einem Teaser (verwechseln)? Das ist nicht hinnehmbar", sagte Floyds Neffe Brandon Williams.

Die Mutter von Wrights einjährigem Sohn, Chyna Whitaker, erinnerte sich bei dem Termin im Kreise ihrer Angehörigen an ihre letzten Gespräche mit Wright. "Ich bin einfach so durcheinander, weil ich das Gefühl habe, dass sie meinem Sohn seinen Vater gestohlen haben", sagte Whitaker.

Floyds Tod am 25. Mai 2020 hatte landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze ausgelöst. Derzeit wird in Minneapolis dem weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin, der Floyd neuneinhalb Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte, der Prozess gemacht.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Ungarn fordern Rücktritt Orbans nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen

Nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in staatlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen haben in Ungarns Hauptstadt Budapest am Samstag mehr als 50.000 Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orban gefordert. Sie riefen Parolen wie "Orban, hau ab!". Zu der Demonstration hatte Oppositionsführer Peter Magyar aufgerufen, dessen Partei Tisza vor der Parlamentswahl im Frühling die Meinungsfragen anführt. Er führte den Protestzug an und trug ein Banner mit den Worten "Lasst uns Kinder schützen".

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Textgröße ändern: