Deutsche Tageszeitung - SPD-Politiker Lauterbach ist aus der katholischen Kirche ausgetreten

SPD-Politiker Lauterbach ist aus der katholischen Kirche ausgetreten


SPD-Politiker Lauterbach ist aus der katholischen Kirche ausgetreten
SPD-Politiker Lauterbach ist aus der katholischen Kirche ausgetreten / Foto: ©

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist bereits vor geraumer Zeit aus der katholischen Kirche ausgetreten. "Ich habe mich schon vor einigen Jahren dafür entschieden, es war eine Gewissensentscheidung", sagte der Kölner im Podcast "Talk mit K" des "Kölner Stadt-Anzeigers" nach Angaben der Zeitung vom Mittwoch. Er sei ausgetreten, als ihm das Ausmaß von sexuellem Missbrauch in der Kirche bewusst geworden sei, auch im Erzbistum Köln.

Textgröße ändern:

Die derzeit massenhaften Kirchenaustritte im Kölner Raum wertete Lauterbach als nachvollziehbar. "Als junger Katholik hätte ich es niemals für denkbar gehalten, dass es so etwas gibt, und das bestürzt mich stark", sagte der SPD-Politiker mit Blick auf den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche.

Den Umgang des Erzbistums Köln mit diesem Problem könne man "bestenfalls noch als unglücklich bezeichnen", sagte Lauterbach, der nach eigenem Bekunden in seiner Kindheit von der katholischen Religion stark geprägt wurde. "Aus der Perspektive der Opfer tun sich Abgründe auf."

Trotzdem stehe er der katholischen Kirche immer noch nah. Die Kirchen hätten eine wichtige soziale Funktion, gab Lauterbach zu bedenken. In einer Gesellschaft, in der es vielen nur noch um Geld und Macht gehe, könnten sie sinnstiftende Gegenpole sein. "Ich habe meinen Austritt damals nicht an die große Glocke gehängt und würde auch nicht ausschließen, dass ich wieder eintrete, wenn sich die Dinge ändern."

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Freude und Erleichterung über Freilassung von belarussischen Oppositionellen

Die überraschende Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen aus Belarus nach Vermittlung der USA ist mit Freude und Erleichterung aufgenommen worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Wochenende im Onlinedienst X, die Freilassung der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, des Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, des Lukaschenko-Gegners Viktor Babariko und weiterer politischer Gefangener erfülle ihn "mit Freude". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde sich weiter für politische Gefangene in Belarus einsetzen. Kolesnikowa und Bjaljazki zeigten sich unmittelbar nach der Freilassung kämpferisch.

Entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Chile hat begonnen

In Chile hat die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl begonnen. In der Stichwahl um die Nachfolge des linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric treten der deutschstämmige Rechtsextreme José Antonio Kast, der Sohn eines Wehrmachtssoldaten, und die Sozialdemokratin Jeannette Jara gegeneinander an. Wichtigste Themen im Wahlkampf waren die Bekämpfung krimineller Banden und die Einwanderung.

Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha dauern ungeachtet der US-Friedensbemühungen an

Zwei Wochen nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha haben sich beide Seiten am Wochenende ungeachtet der Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump weiterhin unter Beschuss genommen. Laut dem thailändischen Verteidigungsministerium beschoss und bombardierte Kambodscha am Sonntag mehrere thailändische Provinzen im Grenzgebiet. Aus dem kambodschanischen Verteidigungsministerium hieß es, Thailand habe nach Mitternacht Mörsergranaten und Bomben abgefeuert. Thailands Regierungschef Anutin Charnvirakul hatte am Samstag eine von Trump verkündete Einigung auf eine Feuerpause dementiert.

Vor Berliner Ukraine-Treffen: Deutsche Außenpolitiker fordern starke Rolle Europas

Die Grünen haben die Teilnahme der USA an den Ukraine-Beratungen in Berlin über eine Waffenruhe in der Ukraine scharf kritisiert. "Wieder sitzen die USA mit am Tisch und bekommen so die Chance, alles für die Geschäftsinteressen des Trump-Clans zu manipulieren und im Sinne Putins die Linien des Denkbaren zu verschieben", sagte die Sicherheitsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sara Nanni, der "Rheinischen Post" vom Montag.

Textgröße ändern: