Deutsche Tageszeitung - CDU-Bundesvorstand mit 77,5 Prozent für Laschet als Kanzlerkandidat

CDU-Bundesvorstand mit 77,5 Prozent für Laschet als Kanzlerkandidat


CDU-Bundesvorstand mit 77,5 Prozent für Laschet als Kanzlerkandidat
CDU-Bundesvorstand mit 77,5 Prozent für Laschet als Kanzlerkandidat / Foto: ©

Der Bundesvorstand der CDU hat sich mit klarer Mehrheit für eine Nominierung von Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. In einer geheimen Digital-Abstimmung votierten in der Nacht zu Dienstag 77,5 Prozent für Laschet und 22,5 Prozent für CSU-Chef Markus Söder, wie AFP aus Parteikreisen erfuhr. Auf Laschet entfielen 31 Stimmen und auf Söder neun Stimmen. Sechs Vorstandsmitglieder enthielten sich der Stimme.

Textgröße ändern:

Laschets Rivale Söder hatte am Montag angekündigt, dass er ein klares Votum des CDU-Vorstands für Laschet akzeptieren und seine eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur aufgeben würde. Laschet hatte diese Aussage in der CDU-Vorstandssitzung laut Teilnehmern als "sehr wichtiges Signal" bezeichnet. Für eine Nominierung Laschets als Kanzlerkandidat der Union wäre auch die Zustimmung der CSU-Gremien nötig.

Der Abstimmung im CDU-Vorstand war eine mehr als sechsstündige Debatte vorausgegangen, in der sich Unterstützer und Gegner Laschets zu Wort meldeten. Laschet-Kritiker plädierten dafür, vor dem Votum des Vorstands zunächst eine Konferenz der Kreisvorsitzenden einzuberufen, um dort ein Bild zur Stimmung an der Basis einzuholen. Dieser Vorschlag wurde allerdings in einer geheimen Abstimmung mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Die Vorstandsmitglieder tagten in einer Online-Sitzung. Nach Parteiangaben wurde für die geheimen Abstimmungen per Email ein Online-Tool an die Teilnehmer verschickt. Dabei gab es zunächst technische Probleme, die eine Unterbrechung der Sitzung erforderlich machten. "Man kann es sich auch wirklich selbst schwer machen", schrieb das thüringische CDU-Vorstandsmitglied Mike Mohring daraufhin im Kurzbotschaftendienst Twitter.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Witkoff: "Große Fortschritte" bei Ukraine-Treffen im Kanzleramt

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat ein positives Fazit der ersten Gesprächsrunde mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin gezogen. Es seien "große Fortschritte" erreicht worden, erklärte Witkoff nach dem Treffen im Kanzleramt am Sonntagabend im Onlinedienst X. Es seien "intensive Diskussionen über den 20-Punkte-Friedensplan, wirtschaftliche Agenden" und weitere Themen geführt worden. Die Beratungen sollen nach Angaben der USA und der Ukraine am Montag fortgesetzt werden.

Selenskyjs Gespräche mit US-Gesandten in Berlin vorerst zu Ende - Fortsetzung am Montag

Die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner im Kanzleramt in Berlin sind am Sonntagabend vorerst zu Ende gegangen. Selenskyjs Berater Dmytro Lytwyn teilte mit, nach dem gut fünfstündigen Austausch sei vereinbart worden, die Gespräche am Montag fortzusetzen. Der ukrainische Präsident werde sich am Montag dazu äußern.

Dobrindt: Deutschland nimmt belarussische Oppositionelle Kolesnikowa und Babariko auf

Deutschland will nach Angaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die beiden freigelassenen belarussischen Oppositionellen Maria Kolesnikowa und Viktor Babariko aufnehmen. Es handele sich um "zwei der herausragenden Persönlichkeiten" der Demokratiebewegung in Belarus, sagte Dobrindt am Sonntag im "Bericht aus Berlin" der ARD. Die Bundesregierung habe ein großes Interesse daran, dass die Demokratiebewegung "auch aus dem Ausland heraus weiter unterstützt wird", betonte der Minister. "Deswegen nehmen wir die beiden auf."

Belarussischer Dissident Bjaljazki will politischen Kampf im Exil fortsetzen

Der freigelassene Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki will seinen Kampf für Demokratie in Belarus im Exil fortführen. "Wir müssen die Arbeit fortsetzen, die wir in Belarus gemacht haben", sagte Bjaljazki am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Litauen. Es sei "sehr wichtig", in Belarus zu sein, aber es gebe "viele Dinge", die man im Exil tun könne.

Textgröße ändern: