Deutsche Tageszeitung - Hausärzte kritisieren das Schüren "diffuser Hoffnungen" beim Impfen

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Hausärzte kritisieren das Schüren "diffuser Hoffnungen" beim Impfen


Hausärzte kritisieren das Schüren "diffuser Hoffnungen" beim Impfen
Hausärzte kritisieren das Schüren "diffuser Hoffnungen" beim Impfen / Foto: ©

Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern werfen die Hausärzte den Beteiligten vor, mit unkonkreten Aussagen zu große Erwartungen zu schüren. "Erneut haben Bund und Länder beim Impfgipfel den Menschen diffuse Hoffnungen gemacht und unkonkrete Ankündigungen verbreitet, aber wir Hausärztinnen und Hausärzte hätten dann doch lieber ein paar konkrete Taten und vor allem mehr Tempo gesehen", sagte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"Wir hätten zum Beispiel gern die Verlässlichkeit, dass wir in den Hausarztpraxen tatsächlich so viele Impfstoffdosen erhalten, wie wir bestellen", führte der Ärztefunktionär aus. "Stattdessen erfolgen die Lieferungen an uns weiterhin in teils homöopathischen Dosen, während in den Impfzentren Impfstoffe ungenutzt liegen bleiben oder nicht vollständig genutzt werden. Das ist empörend."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach dem Impfgipfel erklärt, sie erwarte spätestens für Juni ein Ende der Priorisierungen bei den Corona-Impfungen. Dann könnten zwar nicht sofort alle geimpft werden, aber es könne sich jeder und jede um einen Impftermin bemühen. Die bereits Geimpften oder Genesenen können Merkel zufolge bald mit kleineren Erleichterungen im Alltag rechnen - Details sind aber noch offen.

Weigeldt betonte, es müsse den Menschen ehrlich gesagt werden, dass nicht alle auf einmal geimpft werden könnten. "Dafür fehlt es bislang schlicht an Impfstoff."

Weigeldt sprach sich zudem dafür aus, mit der Priorisierung pragmatisch und weniger starr umzugehen. "Hausärztinnen und Hausärzte wissen nicht nur um die Vorerkrankungen und andere Gesundheitsrisiken ihrer Patientinnen und Patienten, sondern auch um deren Wohn- und Arbeitsverhältnisse. Das alles muss mit einbezogen werden bei der Entscheidung, wer schnell geimpft werden muss und wer vielleicht noch etwas warten kann."

Wichtig sei, dass kein Impfstoff vernichtet werde, nur weil die Regeln starr seien. "Und wir müssen uns bei den Impfungen endlich auch auf die jüngeren Menschen konzentrieren. Sie haben nicht nur ein hohes Risiko, das Virus weiterzugeben und damit andere Menschen anzustecken, sondern sie sind es auch, die erhebliche Einschränkungen und Entbehrungen hinnehmen mussten während des Lockdowns - und zwar nicht zu ihrem eigenen Schutz, sondern vor allem zum Schutz Dritter."

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Karlsruhe urteilt über deutsche Verantwortung bei US-Drohnenangriffen via Ramstein

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe urteilt am Dienstag (10.00 Uhr) über eine mögliche Mitverantwortung Deutschlands für bestimmte US-Drohneneinsätze, für die der in Rheinland-Pfalz gelegene Stützpunkt Ramstein zur Datenweiterleitung genutzt wird. An das Gericht wandten sich zwei Männer aus dem Jemen, die nach ihren Angaben einen Drohnenangriff mit mehreren Toten in ihrem Heimatort miterlebt hatten. (Az. 2 BvR 508/21)

EU-Außenminister beraten in Brüssel über Russland-Sanktionen und Gaza-Krieg

Die Außenministerinnen und Außenminister der EU treffen sich am Dienstag in Brüssel, um über das 18. Sanktionspaket gegen Russland und den Krieg im Gazastreifen zu diskutieren (09.30 Uhr). Der ukrainische Außenminister Andrej Sybiha nimmt per Videoschaltung an dem Treffen teil, das unter Vorsitz der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas stattfindet. Für Deutschland reist Staatsminister Gunther Krichbaum (CDU) nach Brüssel.

Trump setzt Putin 50-Tages-Frist für Frieden

US-Präsident Donald Trump verschärft den Ton gegenüber Russland. Er setzte Kremlchef Wladimir Putin am Montag eine Frist von 50 Tagen, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Trump und Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündigten zudem "massive" Waffenlieferungen an die Ukraine an, unter anderem die von Kiew geforderten Patriot-Abwehrsysteme. Bezahlen sollen dafür allerdings Deutschland und andere Länder. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte, Deutschland werde sich "entschieden einbringen".

Pistorius hofft auf schnelle Lieferung von Patriot-Waffensystemen an die Ukraine

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hofft auf eine rasche US-Entscheidung über die geplante Lieferung von Patriot-Flugabwehrsystemen an die Ukraine. "Schnell, sehr schnell" sollten Entscheidungen über die Einzelheiten der verkündeten Lieferungen getroffen werden, sagte Pistorius am Montag in Washington nach seinem Treffen mit US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Er bekräftigte, dass Deutschland zwei Patriot-Systeme von den Amerikanern kaufen und sie an die Ukraine liefern könnte.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild