Deutsche Tageszeitung - Tausende Afghanen fliehen vor Kämpfen zwischen Armee und Taliban

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Tausende Afghanen fliehen vor Kämpfen zwischen Armee und Taliban


Tausende Afghanen fliehen vor Kämpfen zwischen Armee und Taliban
Tausende Afghanen fliehen vor Kämpfen zwischen Armee und Taliban / Foto: ©

Die jüngsten Kämpfe zwischen afghanischen Soldaten und den radikalislamischen Taliban haben in Afghanistan tausende Menschen zur Flucht gezwungen. Rund tausend Familien seien vor Kämpfen in der südlichen Provinz Helmand in die Provinzhaupstadt Laschkar Gah geflohen, sagte der Flüchtlingsbeauftragte der Region, Sajed Mohammed Ramin, am Dienstag.

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Seit dem offiziellen Beginn des Abzugs des US-Militärs am 1. Mai sind in mehreren afghanischen Provinzen Kämpfe entflammt. Die afghanischen Streitkräfte schlugen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in den vergangenen 24 Stunden eine Offensive der Taliban in der Provinz Helmand zurück. Die Aufständischen hätten unter anderem mehrere Kontrollpunkte am Stadtrand von Laschkar Gah angegriffen.

Mehr als hundert Taliban sowie 22 Al-Kaida-Kämpfer aus Pakistan wurden nach Ministeriumsangaben getötet. Nach Angaben der Taliban wurden auch dutzende afghanische Soldaten bei den Kämpfen getötet. Beide Seiten sind bekannt dafür, die Opferzahlen der Gegenseite zu übertreiben.

Der Abzug der 2500 verbliebenen US-Soldaten aus Afghanistan hatte am Samstag formell begonnen, am Sonntag übergaben die US-Streitkräfte das Camp Antonik in der südlichen Unruheprovinz Helmand.

Die Nato als Ganzes hatte bereits am Donnerstag bekanntgegeben, mit dem Rückzug ihrer Mission aus dem Land begonnen zu haben. Bislang sind in Afghanistan insgesamt noch etwa 9600 Nato-Soldaten stationiert. Der Abzug soll bis spätestens zum 11. September abgeschlossen sein.

Den Truppenabzug wird von Sorgen begleitet, dass sich ohne Präsenz internationaler Truppen die Konflikte in Afghanistan weiter verschärfen und die Gewalt dramatisch zunehmen könnte. Das Pentagon sieht den geplanten Truppenabzug durch die jüngsten Gefechte nicht gefährdet. "Wir haben bis jetzt nichts gesehen, was den Abzug beeinträchtigt hat", hatte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Montag erklärt.

(V.Sørensen--DTZ)

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