Deutsche Tageszeitung - Bürgerinnen und Bürger wenden sich häufiger an Petitionsausschuss des Bundestags

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Bürgerinnen und Bürger wenden sich häufiger an Petitionsausschuss des Bundestags


Bürgerinnen und Bürger wenden sich häufiger an Petitionsausschuss des Bundestags
Bürgerinnen und Bürger wenden sich häufiger an Petitionsausschuss des Bundestags / Foto: ©

Im Corona-Jahr 2020 haben sich mehr Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen an den Petitionsausschuss des Bundestags gewandt als im Vorjahr. Im Jahresverlauf seien rund 14.300 Petitionen bei dem Ausschuss eingegangen - nach etwa 13.500 im Jahr zuvor, wie der Vorsitzende Marian Wendt (CDU) am Mittwoch mitteilte. Mit der Steigerung habe sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Rund 1800 der eingereichten Petitionen hätten mit dem Thema Corona zu tun gehabt.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Trotz der regen gesellschaftlichen Debatten über die Pandemiepolitik habe sich der Tonfall der Eingaben im Großen und Ganzen "nicht verschärft", sagte Wendt. Der Ton sei "vielmehr nicht mehr so aggressiv, wie er beim Thema Migration war". Er habe 2020 - anders als in den Vorjahren - keine Strafanzeige gestellt wegen Beleidigungen in Eingaben von Bürgerinnen und Bürgern.

Auch die stellvertretende Ausschussvorsitzende Martina Stamm-Fibich (SPD) sagte: "Diese beleidigende Art hat abgenommen."

Bürgerinnen und Bürger können über den Bundestags-Petitionsausschuss eigene Anregungen für die Politik zur Diskussion stellen. Wenn die Petition im Internet eine Zahl von 50.000 Mitzeichnern erreicht, muss der Petitionsausschuss darüber befinden, ob sie im Parlament öffentlich beraten wird. Diese Schwelle überstiegen im vergangenen Jahr 14 Petitionen.

Die abermals gestiegene Zahl der Eingaben zeige, "dass wahrgenommen wird, wie Petitionen beim Deutschen Bundestag zu Veränderungen führen, Gesetzesinitiativen beeinflussen und in vielen Einzelfällen schon Abhilfe geschaffen haben", erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gero Storjohann. "So wurde die Forderung mehrerer Petentinnen und Petenten, Kinder besser vor sexuellem und körperlichem Missbrauch zu schützen, im März 2021 per Gesetz verabschiedet."

Mit Skepsis verwies Storjohann darauf, dass es inzwischen Marketingabteilungen von Unternehmen gebe, die Petitionen für ihre Interessen nutzen. Derartige Eingaben seien zwar "vor dem Hintergrund des sehr weitreichenden Petitionsrechts legitim", erklärte er. "Eine Kommerzialisierung des parlamentarischen Petitionswesens sehen wir gleichwohl kritisch."

Die Grünen forderten derweil, das Petitionsrecht in der nächsten Legislaturperiode "zu einem echten Beteiligungsinstrument weiterzuentwickeln". Eingeführt werden müssten unter anderem öffentliche Ausschusssitzungen mit Petenten, Regierungsvertretern und Sachverständigen.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognose vor Pro-Europäer Trzaskowski

Wahlkrimi in Polen: Nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in dem EU- und Nato-Mitgliedsland zeichnet sich jüngsten Prognosen zufolge ein Sieg des Nationalisten Karol Nawrocki ab. Den Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge erhielt Nawrocki bei der Wahl am Sonntag 51 Prozent der Stimmen, auf seinen liberalen Rivalen Rafal Trzaskowski entfielen demnach 49 Prozent. Bei einer früheren Prognose hatte der Pro-Europäer Trzaskowski bei dem Kopf-an-Kopf-Rennen noch vorne gelegen. Mit dem vorläufigen Ergebnis wurde für Montagmorgen gerechnet.

Baerbock soll zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt werden

Bei den Vereinten Nationen in New York wird am Montag (16.00 Uhr MESZ) der Posten an der Spitze der Vollversammlung neu vergeben - einzige Kandidatin ist die frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Sie hatte in ihrer Bewerbungsrede vor zwei Wochen angesichts der Abschottungstendenzen in den USA und anderen Ländern die Vereinten Nationen als wichtiger denn je bezeichnet.

Voraussichtlich erneute direkte Gespräche zwischen Ukraine und Russland über Waffenruhe

Unterhändler der Ukraine und Russlands werden voraussichtlich am Montag in Istanbul zu einer zweiten Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe zusammenkommen. Beide Regierungen hatten am Sonntag die Entsendung von Verhandlungsdelegationen in die türkische Metropole bekanntgegeben. Die ukrainische Delegation wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wie schon bei dem vorherigen direkten Treffen mit der russischen Seite vor rund zwei Wochen von Verteidigungsminister Rustem Umerow geleitet.

Bundestagspräsidentin Klöckner reist zu Antrittsbesuch nach Paris

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) reist am Montag zu ihrem Antrittsbesuch nach Paris, wo sie auch mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprechen will. Außerdem sind unter anderem Treffen mit Premierminister François Bayrou und ihrer Amtskollegin Yaël Braun-Pivet geplant. Mit der Präsidentin der Nationalversammlung will Klöckner auch die wiederaufgebaute Kathedrale Notre-Dame besuchen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild