Deutsche Tageszeitung - Empörung über US- und Israel-Kritik von muslimischer Kongressabgeordneter

Empörung über US- und Israel-Kritik von muslimischer Kongressabgeordneter


Empörung über US- und Israel-Kritik von muslimischer Kongressabgeordneter
Empörung über US- und Israel-Kritik von muslimischer Kongressabgeordneter / Foto: ©

Die muslimische US-Abgeordnete Ilhan Omar hat mit kritischen Aussagen über Israel und die USA für Empörung gesorgt. Politiker sowohl der Republikaner als auch der Demokraten kritisierten die Demokratin am Donnerstag scharf für Äußerungen, in denen sie die beiden Länder mit den radikalislamischen Taliban und der Hamas verglichen hatte. Besonders aus den Reihen der Republikaner kamen Rufe nach einer Sanktionierung der 38-Jährigen.

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Omar, die 2016 als erste muslimische Frau in den Kongress gewählt worden war, hatte bei einer Anhörung am Montag US-Außenminister Antony Blinken mit Fragen zur Verantwortlichkeit der USA für Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit gelöchert. Anschließend schrieb sie auf Twitter: "Wir haben unvorstellbare Gräueltaten gesehen, die von den USA, der Hamas, Israel, Afghanistan und den Taliban begangen wurden."

Eine Gruppe jüdischer Demokraten verfasste daraufhin einen offenen Brief, in dem sie "die Gleichsetzung der Vereinigten Staaten und Israels mit der Hamas und den Taliban" als "ebenso beleidigend wie fehlgeleitet" beschrieben. "Wir fordern die Kongressabgeordnete Omar dringend auf, ihre Worte klarzustellen."

Offene Missbilligung kam auch von der eigenen Parteispitze, darunter Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi. "Falsche Vergleiche zwischen Demokratien wie den USA und Israel und Gruppen, die sich am Terrorismus beteiligen" seien kontraproduktiv für Frieden und Sicherheit in Nahost und in den USA, erklärte der sechsköpfige Fraktionsvorsitz der Demokraten.

Zahlreiche Republikaner übten vehementere Kritik. Omars "antisemitische & antiamerikanische Kommentare sind abscheulich", erklärte der konservative Abgeordnete Kevin McCarthy. Ohne Konsequenzen für Omar würden die Demokraten signalisieren, dass sie "Antisemitismus tolerieren und mit Terroristen sympathisieren".

Der republikanische Senator Tom Cotton legte Omar nahe, sie könne die USA ja wieder verlassen, sollte sie das Land für so hasserfüllt halten. Die 38-Jährige stammt aus Somalia und war in den 90er Jahren als Flüchtling in die USA gekommen und später eingebürgert worden. Es war nicht das erste Mal, dass sie mit scharfer Kritik an Israels Politik gegenüber den Palästinensern Gegenwind auch in den eigenen Reihen erntete.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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