Deutsche Tageszeitung - Seit 2015 deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren

Seit 2015 deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren


Seit 2015 deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren
Seit 2015 deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren / Foto: ©

Seit 2015 wurden deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren, Zwischen 2015 und 2019 kamen im Schnitt jährlich 27.200 Kinder mit Schutzstatus zur Welt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zu den fünf Jahren zuvor hat sich die Zahl damit mehr als versechsfacht. Der Anstieg an neugeborenen Schutzsuchenden steht in direktem Zusammenhang mit der erhöhten Zuwanderung insbesondere von Asylsuchenden in den vergangenen Jahren.

Textgröße ändern:

Das Aufenthaltsrecht von ausländischen Kindern, die in Deutschland geboren werden, hängt zunächst von ihren Eltern ab, also zum Beispiel Asylbewerberinnen oder Asylbewerber. Daher steht der sprunghafte Anstieg an neugeborenen Schutzsuchenden auch in direktem Zusammenhang mit der Zuwanderung von zumeist jungen Schutzsuchenden zwischen 2014 und 2016.

In diesem Zeitraum hat sich allein die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren unter den Zuwanderern von 149.000 auf 324.000 mehr als verdoppelt. Trotz insgesamt rückläufiger Migration ist aufgrund dieser Altersstruktur auch in den nächsten Jahren mit einer erhöhten Zahl von Kindern zu rechnen, die in Deutschland mit Schutzstatus geboren werden.

Insgesamt wurden zwischen 2010 und 2019 rund 158.000 neugeborene Schutzsuchende registriert. Ein Drittel davon (33 Prozent) hatte die syrische Staatsangehörigkeit, rund jedes zehnte Neugeborene jeweils die irakische (elf Prozent) oder afghanische (zehn Prozent) und sechs Prozent die nigerianische Staatsangehörigkeit. Knapp die Hälfte wurde in eine unsichere Situation mit einem noch offenen Schutzstatus oder einem abgelehnten Schutzstatus geboren. Die andere Hälfte hatte kurz nach der Geburt einen befristet anerkannten Schutzstatus.

Ende 2019 waren im Ausländerzentralregister insgesamt rund 1,8 Millionen Schutzsuchende in Deutschland registriert, darunter 497.000 Minderjährige. Knapp 150.000 oder 30 Prozent der Minderjährigen wurden in Deutschland geboren. Ende 2016 lag dieser Anteil noch bei 17 Prozent.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Unionsfraktion will Einbindung von Bundestag bei EU-Nutzung von Russland-Vermögen

Die Unionsfraktion fordert eine Einbindung des Bundestags, falls Deutschland im Zusammenhang mit den Plänen zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen für die Unterstützung der Ukraine finanzielle Verpflichtungen eingeht. Es handle sich hier um ein "Thema mit gravierenden Auswirkungen", sagte Unionsparlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) am Dienstag in Berlin. "Der Bundestag muss sich auf jeden Fall damit beschäftigen."

Albanese: Schützen von Sydney offenbar von "Ideologie des Islamischen Staates" motiviert

Zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney hat sich der Verdacht auf ein islamistisches Motiv erhärtet. Die mutmaßlichen Täter seien offenbar Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag im Sender ABC. Die Verdächtigen waren im November in die Philippinen gereist, um die von islamistischen Unruhen geprägte Region Mindanao zu besuchen, wie philippinischen Behörden bestätigten.

Rechtsextreme Musik auf Weihnachtsmarkt: Staatsschutz ermittelt in Niedersachsen

Auf einem Weihnachtsmarkt im niedersächsischen Otterndorf soll an mehreren Tagen hintereinander rechtsextreme Musik mit volksverhetzenden und antisemitischen Texten abgespielt worden sein. Die Polizei in Cuxhaven ermittelte nach eigenen Angaben vom Dienstag unter anderem aufgrund entsprechender Videobeiträge in sozialen Netzwerken. Abgespielt wurden demnach auch Lieder der gerichtlich als kriminelle Vereinigung eingestuften deutschen Neonaziband Landser. Die Täter waren unbekannt.

Neffe von Thailands Ex-Regierungchef Thaksin als Spitzenkandidat für Wahl im Februar nominiert

Inmitten des wiederaufgeflammten Grenzkonflikts mit Kambodscha hat die Partei des früheren thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra dessen Neffen zu ihrem Spitzenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten bei der bevorstehenden Parlamentswahl aufgestellt. Die Pheu-Thai-Partei nominierte am Dienstag Yodchanan Wongsawat zu ihrem Spitzenkandidaten bei der für den 8. Februar angesetzten Parlamentswahl. Der 46-Jährige Biomedizintechniker ist der Sohn von Ex-Regierungschef Somchai Wongsawat und Thaksins Schwester Yaowapa Wongsawat.

Textgröße ändern: