Deutsche Tageszeitung - Vier Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch an Durchfall gestorben

Vier Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch an Durchfall gestorben


Vier Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch an Durchfall gestorben
Vier Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch an Durchfall gestorben / Foto: ©

In einem Flüchtlingslager auf einer zu Bangladesch gehörenden Insel sind mindestens vier Rohingya-Flüchtlinge an einer Durchfallerkrankung gestorben. Mindestens 1550 Menschen seien von der Infektion in dem Lager betroffen, sagte der Arzt Rahat Tanvir Anwar der Nachrichtenagentur AFP, 600 von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Die Regierung von Bangladesch erklärte den Diarrhoe-Ausbruch für eingedämmt. Sie hatte 18.000 Flüchtlinge aus der muslimischen Bevölkerungsgruppe aus Lagern auf dem Festland auf die Insel Bhashan Char gebracht.

Textgröße ändern:

Die Durchfall-Erkrankungen verbreiten sich nach heftigen Monsun-Regenfällen. Bei den Toten handelte es sich um eine 20-jährige Frau und drei Kinder. Nach Auskunft der Behörden von Bangladesch konnten die Erkrankungen durch die Verteilung von Wasserreinigungstabletten und einer Rehydrierungslösung eingedämmt werden.

Saad Hammadi von Amnesty International kritisierte die "übereilte Verlegung von Tausenden Rohingya" auf die Insel, ohne dass eine Beobachtung durch internationale Menschenrechtsgruppen ermöglicht worden wäre. Die Regierung von Bangladesch wies Kritik zurück, die Verlegung der Rohingya sei erzwungen worden. Die Lebensbedingungen auf der Insel seien besser als auf dem Festland, wo 850.000 Flüchtlinge in Lagern leben.

Die Regierung von Bangladesch plant, weitere 100.000 Rohingya nach Bhashan Char zu bringen. Die meisten Roningya in Bangladesch waren vor einer Offensive des Militärs im Jahr 2017 geflohen, die nach Einschätzung von UN-Ermittlern mit der "Absicht zu einem Genozid" ausgeführt worden war.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

"Hätte es nicht gut gemacht": SPD-Urgestein Müntefering wollte nie Kanzler sein

SPD-Urgestein Franz Müntefering hat sich nach eigenen Angaben nie für kanzlertauglich gehalten. Er habe nie mit dem Amt des deutschen Bundeskanzlers geliebäugelt, sagte der frühere SPD-Bundesvorsitzende, Bundesarbeitsminister und Vizekanzler im Interview mit dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" laut Vorabmeldung vom Donnerstag: "Ich habe das nie angestrebt und hätte es auch nicht gut gemacht."

Großbritanniens Regierungschef kündigt "Rückführungszentren" für Migranten an

Bei einem Besuch in Albanien hat der britische Premierminister Keir Starmer die Einrichtung von "Rückführungszentren" in Drittländern für abgelehnte Asylbewerber angekündigt. "Wenn jemand das System im Vereinigten Königreich durchlaufen hat, muss er zurückgeführt werden", sagte Starmer am Donnerstag dem britischen Sender GB News. Starmer führte während eines zweitägigen Besuchs in der albanischen Hauptstadt Tirana Gespräche über ein härteres Vorgehen gegen irreguläre Migration.

Steuereinnahmen drastisch niedriger als laut Schätzung vom Oktober

Die Steuereinnahmen dürften in diesem und den kommenden Jahren teils deutlich niedriger ausfallen als nach den Werten der Prognose vom vergangenen Oktober. Laut der am Donnerstag veröffentlichten Frühjahrsprognose des Arbeitskreises Steuerschätzungen beträgt das Minus für die Jahre bis 2029 demgegenüber insgesamt 81,2 Milliarden Euro. Davon entfallen 33,3 Milliarden Euro auf den Bund.

Trump: Ohne den US-Weltkriegseinsatz würde in Europa heute Deutsch gesprochen

Bei seinem Besuch im Golfemirat Katar hat US-Präsident Donald Trump die Leistungen der US-Streitkräfte beim Sieg über Hitler-Deutschland gerühmt - und die Behauptung aufgestellt, dass ohne die Hilfe der USA heute überall in Europa Deutsch gesprochen würde. Vor Soldaten auf dem US-Luftwaffenstützpunkt al-Udeid bezog sich Trump in seinen Ausführungen am Donnerstag auf die alljährlichen Gedenkfeiern in Frankreich am 8. Mai zum Ende des Zweiten Weltkrieges und wie er Präsident Emmanuel Macron dazu beglückwünscht habe.

Textgröße ändern: