Deutsche Tageszeitung - Von der Leyen will EU-Gipfel Finanzhilfe für Flüchtlinge in der Türkei vorstellen

Von der Leyen will EU-Gipfel Finanzhilfe für Flüchtlinge in der Türkei vorstellen


Von der Leyen will EU-Gipfel Finanzhilfe für Flüchtlinge in der Türkei vorstellen
Von der Leyen will EU-Gipfel Finanzhilfe für Flüchtlinge in der Türkei vorstellen / Foto: ©

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will dem EU-Gipfel diese Woche Pläne für die weitere finanzielle Unterstützung der Syrien-Flüchtlinge in der Türkei vorstellen. Es sei "wichtig, dass wir weiterhin die Türkei unterstützen mit den 3,7 Millionen syrischen Flüchtlingen", sagte von der Leyen bei einem Besuch am Dienstag in Berlin. Die EU wolle erreichen, "dass die Menschen eine Perspektive haben". Konkrete Zahlen zur künftigen Unterstützung nannte sie allerdings nicht.

Textgröße ändern:

Die EU hatte Ankara in einem Flüchtlingsabkommen von 2016 sechs Milliarden Euro für die syrischen Flüchtlinge in der Türkei zugesagt. Sie sind nun weitgehend ausgegeben oder fest verplant. Die EU hatte mit den Geldern die Bereitschaft der Türkei honoriert, neu auf den griechischen Inseln ankommende Flüchtlinge zurückzunehmen. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Ankunftszahlen in Griechenland.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit von der Leyen für eine Erneuerung des EU-Türkei-Abkommens aus. Dieses müsse weiterentwickelt werden, sagte sie. Die Türkei verdiene die Unterstützung der EU.

Von der Leyen verwies darauf, dass viele Syrien-Flüchtlinge inzwischen zehn Jahre in der Türkei seien. Die Hilfe der EU müsse sich deshalb "mehr in Richtung sozioökonomische Unterstützung" und weg von akuter humanitärer Hilfe bewegen.

Einen Stand will von der Leyen den Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel am Donnerstag und Freitag auch zu den Gesprächen über die Zollunion mit der Türkei geben. Hier hatte die EU Ankara schon 2016 eine Modernisierung zugesagt.

Die Gespräche lagen wegen der innenpolitischen Lage in der Türkei lange auf Eis, wurden aber jüngst wieder aufgenommen. Von der Leyen zufolge kam Ankara der EU vor dem Gipfel mit Verbesserungen beim Schutz geografischer Herkunftsbezeichnungen und bei zwei Gütergruppen entgegen.

Als weiteren Punkt für den Gipfel der Staats- und Regierungschefs nannte die Kommissionschefin die Wiederaufnahme hochrangiger Gespräche mit der Türkei zu den Themen Klima und Gesundheit. Letzteres sei mit Bezug auf die Pandemie "auch sehr sinnvoll", sagte die Kommissionspräsidentin, die nach eigenen Angaben am Montagabend mit Präsident Recep Tayyip Erdogan gesprochen hatte.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Unionsfraktion will Einbindung von Bundestag bei EU-Nutzung von Russland-Vermögen

Die Unionsfraktion fordert eine Einbindung des Bundestags, falls Deutschland im Zusammenhang mit den Plänen zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen für die Unterstützung der Ukraine finanzielle Verpflichtungen eingeht. Es handle sich hier um ein "Thema mit gravierenden Auswirkungen", sagte Unionsparlamentsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) am Dienstag in Berlin. "Der Bundestag muss sich auf jeden Fall damit beschäftigen."

Albanese: Schützen von Sydney offenbar von "Ideologie des Islamischen Staates" motiviert

Zwei Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine jüdische Feier am Bondi Beach in Sydney hat sich der Verdacht auf ein islamistisches Motiv erhärtet. Die mutmaßlichen Täter seien offenbar Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag im Sender ABC. Die Verdächtigen waren im November in die Philippinen gereist, um die von islamistischen Unruhen geprägte Region Mindanao zu besuchen, wie philippinischen Behörden bestätigten.

Rechtsextreme Musik auf Weihnachtsmarkt: Staatsschutz ermittelt in Niedersachsen

Auf einem Weihnachtsmarkt im niedersächsischen Otterndorf soll an mehreren Tagen hintereinander rechtsextreme Musik mit volksverhetzenden und antisemitischen Texten abgespielt worden sein. Die Polizei in Cuxhaven ermittelte nach eigenen Angaben vom Dienstag unter anderem aufgrund entsprechender Videobeiträge in sozialen Netzwerken. Abgespielt wurden demnach auch Lieder der gerichtlich als kriminelle Vereinigung eingestuften deutschen Neonaziband Landser. Die Täter waren unbekannt.

Neffe von Thailands Ex-Regierungchef Thaksin als Spitzenkandidat für Wahl im Februar nominiert

Inmitten des wiederaufgeflammten Grenzkonflikts mit Kambodscha hat die Partei des früheren thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra dessen Neffen zu ihrem Spitzenkandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten bei der bevorstehenden Parlamentswahl aufgestellt. Die Pheu-Thai-Partei nominierte am Dienstag Yodchanan Wongsawat zu ihrem Spitzenkandidaten bei der für den 8. Februar angesetzten Parlamentswahl. Der 46-Jährige Biomedizintechniker ist der Sohn von Ex-Regierungschef Somchai Wongsawat und Thaksins Schwester Yaowapa Wongsawat.

Textgröße ändern: