Deutsche Tageszeitung - US-Präsident Trump legt mit Drohungen an Nordkorea nach

US-Präsident Trump legt mit Drohungen an Nordkorea nach


US-Präsident Trump legt mit Drohungen an Nordkorea nach
US-Präsident Trump legt mit Drohungen an Nordkorea nach / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump hat Nordkoreas Angriffswarnung mit einer neuen Drohung gekontert. "Nordkorea sollte sich lieber zusammenreißen, sonst wird es Ärger kriegen wie nur wenige Staaten zuvor", sagte Trump aktuell in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey. Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, selbst wenn es über einen Angriff auf die USA nur nachdenke. US-Verteidigungsminister Jim Mattis betonte hingegen, er setze in erster Linie auf Diplomatie.

Textgröße ändern:

Seine vorige Botschaft an die Regierung in Pjöngjang sei "vielleicht nicht hart genug" gewesen, sagte Trump am Donnerstag auf seiner Golfanlage in Bedminster. Er warnte Pjöngjang davor, "auch nur daran zu denken", die USA oder ihre Verbündeten anzugreifen. Es würden ihnen "Dinge zustoßen, die sie niemals für möglich gehalten haben", sagte Trump. Gleichzeitig betonte er, die USA seien weiterhin offen für Verhandlungen.

Kritik an seinen Drohungen in Richtung Pjöngjang wies der Präsident zurück. Es sei "an der Zeit, dass jemand für die Menschen in diesem Land eintritt und auch für die Menschen in anderen Ländern".

Trump hatte am Dienstag gesagt, er werde im Atomstreit mit Nordkorea mit "Feuer und Wut" auf Provokationen reagieren. Daraufhin drohte das weitgehend isolierte Land mit dem Raketenbeschuss von Zielen im Umfeld von Guam. Auf der Insel im Westpazifik sind rund 6000 US-Soldaten stationiert. Das US-Außengebiet liegt rund 3300 Kilometer von Pjöngjang entfernt.

Die verbale Eskalation des Konflikts rief international Besorgnis hervor. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen warnte davor, "dass ungewollt etwas außer Kontrolle gerät". Die Situation sei inzwischen so gefährlich, dass "man nicht mit dem Feuer spielen darf", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag in einem Interview.

Im Gegensatz zu Trump war US-Verteidigungsminister Mattis am gestrigen Donnerstag offenbar um eine Entschärfung der Auseinandersetzung bemüht. Ein Krieg mit Nordkorea wäre "katastrophal", sagte der Pentagon-Chef. Er setze weiter auf Diplomatie. Es seien bereits "diplomatische Ergebnisse" zu sehen und diesen Weg wolle er fortsetzen.

Welche Ergebnisse er meinte, ließ Mattis offen. Womöglich bezog er sich auf die Entscheidung des UN-Sicherheitsrats, der am Samstag die Strafmaßnahmen gegen Nordkorea verschärft hatte, um die Regierung in Pjöngjang im Streit um ihr Raketenprogramm zum Einlenken zu bewegen. Auch Nordkoreas wichtigster Verbündeter China unterstützte die neue Sanktionsrunde.

Dessen ungeachtet rief Trump Peking am Donnerstag erneut auf, den Druck auf Nordkorea weiter zu erhöhen. "Ich denke, China kann sehr viel mehr tun", sagte der US-Präsident. Er hatte China bereits mehrfach vorgeworfen, zu wenig zur Lösung des Konflikts beizutragen. Pjöngjang treibt trotz internationaler Sanktionen seit Jahren sein Raketen- und Atomwaffenprogramm voran. Im Juli testete Nordkorea zwei Interkontinentalraketen, mit denen das Land nach Einschätzung von Experten das US-Festland treffen könnte.  (U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Vor geplanten Waffenruhe-Gesprächen: Ukraine greift russische Stützpunkte bis Ostsibirien an

Einen Tag vor einem geplanten weiteren direkten Treffen zwischen Delegationen Russlands und der Ukraine in Istanbul hat Kiew nach eigenen Angaben "großangelegte Angriffe" auf vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet ausgeführt. Angegriffen worden sei am Sonntag unter anderem die Belaja-Luftwaffenbasis in Ostsibirien, die rund 4200 Kilometer von der Ukraine entfernt ist, verlautete aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Russische Behörden meldeten zwei Brückeneinstürze in Grenzregionen zur Ukraine und sprachen von "Terrorangriffen".

Berichte über tödliche Schüsse an Verteilzentrum im Gazastreifen - Keine Fortschritte bei Waffenruhe-Gesprächen

Die Palästinenserorganisation Hamas hat dem israelischen Militär einen Angriff auf ein Verteilzentrum für Hilfsgüter im Gazastreifen mit mehr als 30 Toten vorgeworfen - die für die Verteilung zuständige Hilfsorganisation GHF wies entsprechende Berichte hingegen als "Falschmeldungen" zurück. Den Hamas-Angaben zufolge sollen in dem Verteilzentrum in Rafah am Sonntag nach Schüssen der israelischen Armee 31 Menschen getötet und 176 weitere verletzt worden sein. Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel zeichnete sich unterdessen erneut kein Fortschritt ab.

Iran droht mit Vergeltung bei "Ausnutzung" neuer IAEA-Zahlen zu Urananreicherung

Nach Bekanntwerden eines Berichts der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über eine deutlich erhöhte iranische Produktion von hochgradig angereichertem Uran hat Teheran Vergeltungsmaßnahmen im Falle europäischer Sanktionen angedroht. Er habe von IAEA-Chef Rafael Grossi gefordert zu verhindern, dass der Bericht "für politische Zwecke" missbraucht werde, erklärte Irans Außenminister Abbas Araghtschi am Sonntag. Im Ringen um ein neues Atomabkommen mit Teheran übermittelte Washington derweil einen laut US-Medien "detaillierten" Vorschlag.

Selenskyj: Ukrainische Delegation am Montag in Istanbul zu Gesprächen mit Russland

Die Ukraine wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Delegation für erneute direkte Gespräche mit Russland über eine Waffenruhe am Montag in Istanbul entsenden. Die Delegation werde von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt, schrieb Selenskyj am Sonntag in Onlinediensten. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete wenig später, dass eine Moskauer Verhandlungsdelegation in Richtung der türkischen Metropole abgeflogen sei.

Textgröße ändern: