Im Fall der Opposition: Günther will CDU-Personaldebatte
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich für eine Personaldebatte in seiner Partei ausgesprochen, sollte das von Parteichef Armin Laschet angestrebte Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP nicht zustandekommen. "Nach einem solchen Wahlergebnis kann man nicht sagen: Weiter so!", sagte Günther nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview. Zuerst müsse aber geklärt werden, ob die Union trotz ihrer Wahlschlappe die Regierung führen könne oder ob sie in die Opposition gehe.
"Wenn die Gespräche scheitern, dann werden wir uns genau über diese Fragen unterhalten: Über die personelle Aufstellung der Partei und die Frage, wie es jetzt weitergeht", kündigte Günther an. Er äußerte Verständnis dafür, dass es nach den schweren Stimmenverlusten für die CDU Zweifel an Laschet gebe. "Diese Stimmung ist nachvollziehbar", sagte er den Funke-Zeitungen.
Zur Debatte um die Regierungsbildung sagte Günther, da die Unionsparteien ihre Rolle als stärkste Kraft eingebüßt haben, könnten sie auch keinen Anspruch aus dem Ergebnis auf die Führung der nächsten Bundesregierung ableiten. Gleichwohl sei es richtig, sich nicht vor der Verantwortung zu drücken und Grünen und FDP Gespräche anzubieten. "In einer solchen Lage kann die Union gar nicht anders agieren", sagte der Ministerpräsident.
Bei der Bundestagswahl war die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz stärkste Kraft geworden. Scholz bemüht sich derzeit um die Bildung einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP. (A.Nikiforov--DTZ)