Deutsche Tageszeitung - US-Generalstabschef: Militärische Option gegen Nordkorea weiter auf dem Tisch

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US-Generalstabschef: Militärische Option gegen Nordkorea weiter auf dem Tisch


US-Generalstabschef: Militärische Option gegen Nordkorea weiter auf dem Tisch
US-Generalstabschef: Militärische Option gegen Nordkorea weiter auf dem Tisch / Foto: ©

Im Konflikt mit Nordkorea muss ein Militäreinsatz nach Ansicht von US-Generalstabschef Joe Dunford als eine Option auf dem Tisch bleiben. Dunford widersprach damit am Donnerstag bei einem Besuch in Peking dem Chefstrategen im Weißen Haus, Steve Bannon. Der hatte eine "militärische Lösungen" des Konflikts mit Pjöngjang explizit ausgeschlossen.

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US-Präsident Donald Trump "hat uns beauftragt, zuverlässige und realisierbare Militäroptionen zu entwickeln und genau das tun wir", sagte der ranghöchste US-General am Donnerstag am Rande eines Besuchs bei Chinas Präsident Xi Jinping. "Wenn der US-Präsident mit der Entscheidung zu uns kommt, einen Militäreinsatz zu nutzen, werden wir ihm die Optionen präsentieren."

Generalstabschef Dunford hält eine friedliche Beilegung des Konflikts dennoch für möglich: "Ich glaube, dass dafür ein langer Weg zu gehen ist, aber wir sind auf einem Pfad, wo eine friedliche Beilegung des Konflikts möglich scheint", sagte er.

Der Chefstratege von Trump, Steve Bannon, hatte am Mittwoch gesagt, die Konfrontation mit Nordkorea sei nur ein "Nebenschauplatz". Der ultrarechte Chefstratege sagte dem Online-Medium "American Prospect", eigentlich gehe es um einen "Wirtschaftskrieg" mit China. Mit Blick auf einen Militäreinsatz gegen Nordkorea hob er hervor: "Bis mir jemand nachweist, dass bei einem Angriff mit konventionellen Waffen innerhalb einer halben Stunde nicht zehn Millionen Menschen in Seoul (Südkorea) sterben, weiß ich nicht wovon die Rede ist."

Der südkoreanische Präsident Moon Jae In mahnte am Donnerstag zu einer friedlichen Lösung des Nordkorea-Konflikts an. "Ich werde einen Krieg um jeden Preis verhindern", sagte Moon in Seoul. Gleichzeitig warnte er das abgeschottete Nachbarland vor weiteren Provokationen. Falls Nordkorea die Entwicklung seiner Interkontinentalraketen abschließe und diese mit Atomsprengköpfen bestücke, wäre aus seiner Sicht eine "rote Linie" überschritten.

Im Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hatte sich der Ton zwischen Washington und Pjöngjang zuletzt deutlich verschärft. US-Präsident Donald Trump drohte Nordkorea mit einem Militäreinsatz. Daraufhin erklärte Pjöngjang, einen Raketenangriff auf Ziele vor der Pazifikinsel Guam vorzubereiten. Am Dienstag versicherte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un dann, er sehe zunächst davon ab, Raketen in Richtung des US-Außengebiets abzuschießen. Dort sind derzeit etwa 6000 US-Soldaten stationiert.

(W.Novokshonov--DTZ)

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