US-Außenminister Blinken reist inmitten von U-Boot-Streit nach Paris
Inmitten des Streits um ein U-Boot-Geschäft mit Australien reist US-Außenminister Antony Blinken kommende Woche nach Frankreich. Blinken wird sich von Montag bis Mittwoch anlässlich eines Ministertreffens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in der französischen Hauptstadt Paris aufhalten, wie das US-Außenministerium am Freitag mitteilte. Am Rande des Ministertreffens wird Blinken auch französische Regierungsvertreter treffen.
Dabei sollten Gespräche "für eine weitere Stärkung der äußerst wichtigen amerikanisch-französischen Beziehungen" geführt werden, unter anderen zu den Themen Sicherheit in der Indopazifik-Region, Klimakrise, wirtschaftliche Erholung von den Folgen der Corona-Pandemie, transatlantische Beziehungen und internationale Zusammenarbeit. Später reist Blinken zu Gesprächen in die mexikanische Hauptstadt Mexiko-Stadt.
Die US-Regierung hatte vor zwei Wochen den Verbündeten Frankreich durch ein U-Boot-Geschäft mit Australien vor den Kopf gestoßen. Die USA, Großbritannien und Australien kündigten ein indopazifisches Bündnis an, das auch den gemeinsamen Bau von Atom-U-Booten für Australien umfasst. Australien ließ daraufhin ein lange geplantes, milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen.
Die französische Regierung reagierte extrem verärgert und zog unter anderem ihre Botschafter aus Washington und Canberra ab. Vergangene Woche telefonierten dann US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, um den Streit zu entschärfen. Sie vereinbarten dabei "vertiefte Konsultationen" und ein Treffen Ende Oktober in Europa.
Blinken traf vergangene Woche am Rande der UN-Generaldebatte in New York den französischen Außenminister Jean-Yves Le Drian. Beide erklärten anschließend, die Beilegung des Streits werde Zeit in Anspruch nehmen.
Der französische Botschafter in den USA, Philippe Etienne, ist inzwischen nach Washington zurückgekehrt. Er traf am Donnerstag Bidens Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan, wie das Weiße Haus mitteilte.
(A.Nikiforov--DTZ)