Deutsche Tageszeitung - Rechtsradikaler Publizist Zemmour will Zeitschrift verklagen

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Rechtsradikaler Publizist Zemmour will Zeitschrift verklagen


Rechtsradikaler Publizist Zemmour will Zeitschrift verklagen
Rechtsradikaler Publizist Zemmour will Zeitschrift verklagen / Foto: ©

Der rechtsextreme Publizist Eric Zemmour will eine Zeitschrift in Frankreich wegen eines Berichts über eine angebliche Schwangerschaft seiner Beraterin verklagen. Der Artikel der Zeitschrift "Closer" sei eine "Verletzung der Privatsphäre", teilten die Anwälte des mutmaßlichen Präsidentschaftskandidaten am Freitag in Paris mit.

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Die Zeitschrift hatte berichtet, dass die 28 Jahre alte Beraterin des Publizisten, Sarah Knafo, schwanger sei. Auf dem Titelblatt sind die beiden eingehakt zu sehen unter der Überschrift "Er wird 2022 Papa". Der Anwalt der Beraterin hatte vergeblich versucht, das Erscheinen der Zeitschrift mit juristischen Mitteln zu verhindern.

Im Oktober hatte der 63-Jährige bereits Klage gegen mehrere Klatschblätter eingereicht, die über seine Beziehung zu seiner Beraterin spekuliert hatten. "Paris Match" hatte Badefotos der beiden veröffentlicht. Nach Recherchen der Zeitung "Libération" handelte es sich dabei allerdings um eine Inszenierung.

Unterdessen hat die Diözese von Marseille dem Publizisten am Freitag einen Auftritt auf dem Vorplatz der Kirche Notre-Dame-de-la-Garde untersagt, der einen spektakulären Blick auf die Hafenstadt bietet. "Er kann gerne Notre-Dame besuchen, aber das ist kein Ort für politische Erklärungen", erklärte die Diözese. Dies gelte für Politiker aller Parteien.

Zemmour war am Freitag mit dem Zug nach Marseille gefahren. Er stieg dann aber überraschend schon in Aix-en-Provence aus, weil in Marseille eine Demonstration von Gegnern angekündigt war. Bei einem Gang durch die Stadt waren Protestrufe zu hören. Seine Mitarbeiter warfen den Medien vor, sein Programm an Organisationen weitergegeben zu haben, die zur Gewalt aufriefen.

Zemmour hatte sich in der vergangenen Woche wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft forderte 10.000 Euro Strafe. Das Urteil soll am 17. Januar bekanntgegeben werden. Er wurde bereits in zwei anderen Fällen wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt.

Es wird damit gerechnet, dass Zemmour demnächst seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im April 2022 bekannt gibt. In den Umfragen hatte er zeitweise die rechtspopulistische Marine Le Pen wiederholt, war in den vergangenen Tagen aber wieder zurückgefallen. Am 5. Dezember ist eine erste große Wahlkampfveranstaltung in Paris geplant.

(P.Tomczyk--DTZ)

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